D9E - Die neunte Expansion 16: Mengerbeben, Holger M. Pohl (Buch)

D9E - Die neunte Expansion 16
Mengerbeben
Holger M. Pohl
Wurdack, 2017, Paperback, 280 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-95556-125-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Seit Jahrhunderten bereiteten sich die freien Welten auf die nächste, die nunmehr neunte Expansion (D9E) der Hondh vor. Im Den-Haag-Institut hatten sie eine Vereinigung geschaffen, in der nicht nur Menschen sondern auch außerirdische Spezies sich austauschten. Trotz aller Vorbereitung aber erwies sich der Angriff der Flotten der Hondh als desaströs für die Widerständler. Sonnensysteme gingen verloren, Verrat und Feigheit trugen dazu bei, dass die Angreifer weit schneller vorankamen, als erwartet. Als eine der mechanischen Intelligenzen den Machenschaften der Hondh-Schergen zum Opfer fällt, scheint der kaum begonnene Kampf schon entschieden zu sein.

Doch auch die Agenten des Instituts waren nicht gänzlich erfolglos. Es gelang auf Planeten der Hondh zu landen, Brückenköpfe zu installieren und Hintertürchen in die KI der Hondh zu implementieren. Mehr noch, man fand Verbündete um Ta’Engos und man stieß auf einen Stoff, der nicht nur vor der unmerklichen Beeinflussung des Mentalfeldes schützt, sondern als Bombe angewandt ein System dauerhaft vom Mengerraum abschottet.

Eine Expedition wird in Marsch gesetzt. Die Aufgabe - M-MELM zu besorgen.

Auf Angmar, einem Planeten der Hondh, waren sie schon einmal erfolgreich, so dass es nur naheliegend ist, dorthin zurückzukehren. Bald aber müssen sie feststellen, dass die Hondh weit mehr von dem Den-Haag-Institut und dessen Plänen wissen, als befürchtet. Und sie stoßen auf Hinweise, dass es auch unter den Hondh Uneinigkeit und Zwist gibt. Irgendjemand hilft den Agenten, doch auch unter den Führern des Instituts scheint es Verräter zu geben…


Holger M. Pohl hat die undankbare Aufgabe übertragen bekommen, die Handlung im Galopp voranzubringen. Und er hat diese Queste, um dies vorwegzunehmen, mit Bravour gemeistert.

Zunächst steht man als Leser dem häufigen Perspektivwechsel ein wenig verwirrt gegenüber, doch dann lüften sich endlich so einige der lang aufrecht gehaltenen Rätsel und Geheimnisse. Hier warten massive Info-Dumps auf den Leser. Erstaunlich dabei, dass es Pohl trotzdem gelingt, eine durchaus spannend ablaufende Handlung um die Erkenntnisse herum zu stricken. Ich hatte ein wenig den Eindruck, dass er, wie die anderen  Autoren der Reihe, den Plot auf eine neue Ebene heben will - galt es bislang die drohende Expansion zu stören, das Geheimnis um die Hondh zu entschlüsseln, geht es jetzt eher im Inneren des Hondh’schen Imperiums zur Sache. Wir lernen Hilfsvölker kennen, bekommen einen Einblick in die Struktur des Reiches und ein klein wenig auch auf die Hondh selbst.

Größere Raumschlachten – ja, auch eine solche gibt es vorliegend - bleiben eher im Hintergrund, stattdessen werden Planeten-Abenteuer, Infiltrationen und Kommando-Unternehmen mehr in den Fokus gerückt. Es gibt herbe Verluste an Ressourcen, Stationen und Führungspersönlichkeiten zu beklagen, gleichzeitig bietet dieser Radikalschnitt die Chance für neue Figuren und Handlungsträger, in den Vordergrund zu treten. Warten wir darum gespannt, wie es weiter gehen wird.