Splittermond 2: Die Pyramiden von Pirimoy, Christian Lange (Buch)

Splittermond 2
Die Pyramiden von Pirimoy
Christian Lange
Titelbild: Florian Stitz
Feder & Schwert, 2017, Paperback, 320 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-86762-291-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Jan Niklas Meier

Das Reizvolle an Lorakis, der Welt des Rollenspiels „Splittermond“, ist die Exotik, die unglaubliche Vielfalt an bunten Kulturen und einer wahnwitzig kreativen Flora und Fauna. Nachdem sich der erste Band der jungen Reihe noch eher behutsam an diese, mit Sicherheit nicht jedem zusagende, Welt herantastete und in einer eher westlich angehauchten Region spielte, entführt Christian Lange den Leser nun in den tiefsten Süden Lorakis‘, in dampfende Dschungel voller Geheimnisse und seltsamer Wesen.

 

Inmitten des Urwalds liegt die sagenumwobene Stadt Pirimoy, das einstmalige Herz des Reichs der Piriwatu. Vor Generationen wurden diese jedoch von Glücksrittern und Söldnern aus ihrer Heimat vertrieben. Nun herrschen dreizehn despotische Herrscher, Admirale genannt, von ihren Pyramiden aus über einen gesetzlosen Ort. Doch die Piriwatu geben nicht auf: im Dschungel lauern Rebellen, die bereit sind, jede Chance zur Rückeroberung ihrer Stadt zu ergreifen.

Einige Tagesreisen entfernt von Pirimoy herrscht der Halbriese über seine eigene Stadt. An seinem Hof dient Lian, eine Spionin der Piriwatu. Als eines Tages ein junger Adliger aus dem fernen Norden vorspricht und den wahnwitzigen Plan äußert, eine der Pyramiden zu übernehmen, wird sie hellhörig. Sollte dieser Mann, den sie noch dazu als Lügner zu erkennen glaubt, etwa der Schlüssel sein, ihrem Volk seinen rechtmäßigen Besitz zurückzugeben?


Christian Lange webt eine wirklich spannende Geschichte um die Abenteuer Lians, die all das ausmacht, was „Splittermond“ so liebenswert macht: exotische Schauplätze, fremdartige Kulturen und Wesen abseits der üblichen Fantasy-Klischees. Leider krankt der Roman an einigen Stellen am etwas unausgereift wirkenden Stil des Autors. Lange verwendet durchweg sehr knappe, teil gar abgehackt wirkende Sätze. Was nun für Action-Sequenzen durchaus seine Berechtigung hat und auch hier wunderbar funktioniert, verfehlt seine Wirkung in Dialogen, oder wenn es schlicht darum geht, etwas zu beschreiben. Insbesondere letzteres ist wirklich schade, will so doch der Zauber von Lorakis nicht gänzlich auf den Leser überspringen. Natürlich ist eine solche Stil-Frage immer Geschmackssache und für manch einen mag es gerade die knappe Nüchternheit sein, welche „Die Pyramiden von Pirimoy“ auszeichnet.

Positiv anzumerken bleibt an dieser Stelle der Anhang des Buches. Eine Kurzbeschreibung der Welt Lorakis, ihrer einzelnen Regionen und den Anderswelten sowie ein Glossar runden den auch allgemein sehr schön aufgemachten Band ab.