Luke Duffy: Outbreak - Hinter den Linien (Buch)

Luke Duffy
Outbreak - Hinter den Linien
(The Death walk the Earth, 2014)
Übersetzung: Andreas Schiffmann
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2017, Taschenbuch, 364 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-95835-208-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Jan Niklas Meier

Luke Duffy ist ein Autor mit einer durchaus interessanten Vita. Geboren in Nordengland, aufgewachsen in schwierigen Verhältnissen, ging er schließlich zur britischen Armee. Nach seiner Dienstzeit im Irak wechselte er in den privaten Sektor und arbeitete dort als Personenschützer. Jetzt schreibt er Zombie-Romane. Und das macht er wirklich gut.

Mit „Outbreak - Hinter den Linien“ liegt nun der erste Band einer bislang vierteiligen Buchreihe aus der Feder Duffys in deutscher Sprache vor. Das Cover ziert eine Gruppe von Soldaten, die von Zombies umzingelt wird. Für dieses Bild gebührt dem Künstler Michael Schubert großes Lob, verstand er es doch, die Stimmung des Romans hierin bestens einzufangen. Duffys Geschichte strotzt nämlich nur so vor Action-Sequenzen, er schreibt ganz sicher keine Horrorstory. „Outbreak  Hinter den Linien“ erinnert in weiten Teilen an Filme wie „28 Days Later“: Blut, Action und keine Zeit, sich zu fürchten.


In naher Zukunft steht die Erde am Rande der Katastrophe - und das erst einmal ganz ohne Zombies. Krisenherde flammen auf, Weltmächte belauern sich, es herrscht teils offener Krieg. Doch plötzlich beginnt ein Grippevirus, in der Dritten Welt Menschen dahinzuraffen, um sie anschließend als triebgesteuerte Untote auf die Gesellschaft loszulassen. Die Krankheit verbreitet sich rasend schnell; als die westliche Welt reagiert, ist es bereits zu spät. Städte werden überrannt, ganze Staaten kollabieren, die Apokalypse erscheint als unausweichlich. Inmitten dieses Chaos steckt eine achtköpfige Elite-Einheit der britischen Armee: Im Zuge einer Rettungsmission kommt es zu einem Zwischenfall und die Männer werden als entbehrlich abgeschrieben. Auf sich allein gestellt machen sie sich auf, einen Weg zu finden, den Weltuntergang zu überleben.


Duffy schreibt über Zombies, das dürfte nicht jedermanns Sache sein. Wer aber bereit ist, sich auf dieses, mittlerweile vielleicht etwas überstrapazierte, Motiv einzulassen, der wird an „Outbreak - Hinter den Linien“ vermutlich seine helle Freude haben. Die Geschichte ist packend geschildert, kommt in actionreichem Gewand daher und packt den Leser von der ersten Seite an. Der Plot ist simpel gestrickt, allzu viel Tiefe sollte diesbezüglich also nicht erwartet werden. Dafür liegt die große Stärke des Buchs in den Begegnungen der Soldaten mit den Zombies. Egal, ob aus allen Rohren feuernd über einen Platz gestürmt wird, oder ob wir die Männer dabei begleiten, wie sie in flackerndem Schein defekter Neonröhren durch ein Krankenhaus schleichen: „Outbreak - Hinter den Linien“ macht richtig Spaß. Allein das etwas plötzlich daherkommende Ende und das eine oder andere abenteuerlich platzierte Komma fallen auf, vermögen den überaus positiven Gesamteindruck des Romans aber nicht nachhaltig zu trüben.