Gung Ho 3: Sexy Beast (Comic)

Gung Ho 3
Sexy Beast
Autor: Benjamin von Eckartsberg
Zeichnungen: Thomas von Kummant
Cross Cult, 2017, Hardcover, 80 Seiten, 25,00 EUR, ISBN 978-3-86425-408-6

Rezension von Christel Scheja

Es hat einige Zeit gedauert bis der dritte Band erschienen ist, aber die beiden deutschen Künstler Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant machen ungerührt mit ihrem Abenteuer weiter, das das Leben und Überleben von Jugendlichen in einer zunächst idyllisch wirkenden, aber doch lebensfeindlichen Umgebung schildert.

 

Archer Goodwoody schlägt so über die Stränge, dass er verbannt wird und eigentlich dem sicheren Tod ins Auge sieht, aber dennoch versucht er zu überleben, auch wenn er nun allein gegen die Reißer steht.

Sein jüngerer Bruder Zack versucht derweil den Rat des Bruders zu beherzigen und sich nicht unterkriegen zu lassen, auch wenn das schwer ist, da die Freiheiten der Jugendlichen ziemlich beschnitten wurden, gerade als der Versuch, sie mit Waffen ausgestattet ein wenig an den See zu lassen, beinahe in einer Katastrophe endet.

Was zurück bleibt, ist ziemlicher Frust bei den Jugendlichen, denn sie fühlen sich gegängelt und gemaßregelt in allem, was sie tun. Und nun wollen sie doch ihren eigenen Weg gehen und nicht den von den Erwachsenen bestimmten. Ihr Unmut äußert sich schließlich in einer klaren Entscheidung.


Eigentlich ist der Endzeit-Hintergrund momentan nur ein beliebig austauschbares Setting, das mit kleinen Veränderungen auch zu anderen Zeiten spielen könnte. Denn im Grunde ist der Hauptkonflikt der zwischen den Generationen und der könnte auch durchaus in der Jetztzeit spielen, wenn man die Monster durch andere Bedrohungen ersetzt.

Denn die Teenager fühlen sich nur noch gegängelt und schlagen wo sie können über die Stränge, was ihnen nicht immer gut bekommt. Auch die Abschreckung und Strafen können sie nicht davon abhalten, trotzdem ihren eigenen Weg zu gehen und die Entscheidungen der Älteren wo sie können in Frage zu stellen. Das betrifft nämlich jetzt nicht nur die Jugendlichen, die schon keine Eltern mehr haben, sondern auch die die mit ihren Eltern in Fort Apache leben. Denn sie können es nicht mehr ertragen, dass sie eigentlich nichts mehr dürfen, ihre Freiheit an allen Ecken und Enden beschnitten wird, angeblich nur um sie zu schützen.

Es mag zwar sein, dass sie gelegentlich ihre Grenzen erkennen und dann auch einknicken, aber generell ärgern sie sich über sie Vorschriften. Und das führt zu einer besonderen Spannung, die den Leser mehr noch als die Action am Ball hält. Auch die Figuren entwickeln sich langsam weiter, gerade unter den Jugendlichen bekommt der eine oder andere jetzt mehr Farbe und Lebendigkeit, gerade jetzt, wo die beiden früheren Hauptpersonen nicht mehr beieinander sind. Die Reißer selbst tauchten wirklich nur am Rande auf und sorgen im Prinzip nur dafür, dass sich der Ärger im Fort nur vertieft und schließlich in einer düsteren Wendung endet. Leider endet die Geschichte mit einem Cliffhanger, auf dessen Auflösung man der Ankündigung zufolge doch noch länger warten muss, was die Lesefreude etwas trüben dürfte.

„Sexy Beast“ verfolgt den eingeschlagen Kurs der Serie „Gung Ho“ konsequent und stellt immer mehr den wachsenden Konflikt zwischen den Generationen in den Mittelpunkt, was aber nicht minder spannend geschildert wird als die Horror-Momente, die jetzt doch eher sparsam eingesetzt werden.