Fables 24: Unwritten Fables (Comic)

Mike Carey & Bill Willingham
Fables 24
Unwritten Fables
(The Unwritten 50-54, 2013/2014)
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Zeichnungen: Mark Buckingham, Steve Leialoha, Russell Brown u.a.
Panini, 2015, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten,16,99 EUR, ISBN 978-3-95798-251-3

Rezension von Irene Salzmann

Nachdem „Fables“ 23 mit einem Cliffhanger schloss und das Ende von Fabletown angekündigt wurde, hatte man eigentlich erwartet, dass es in Band 24 weitergehen würde. Stattdessen präsentiert dieser Band ein Crossover zwischen den „Fables“ und ihrem Spin-off „Literals“, das zeitlich in der „Mr. Dark“-Storyline angesiedelt ist. Wer der Serie folgt, weiß, dass dieser eine mindestens so große Bedrohung darstellte wie die Soldaten des Imperiums, welche die Fables einst aus ihren Welten vertrieben und schließlich inmitten der Normalos erneut aufgestöbert haben.

 

Längst haben die Fables alle ihre Möglichkeiten gegen den Schwarzen Mann aufgebraucht, und allein König Ambrose schützt die letzten von ihnen in einem magischen Hain, der jedoch nun vom Feind entdeckt wurde. Frau Totenkinder und die anderen Hexen beschwören einen Helden herbei, doch Tom Taylor, Sohn eines Autors, ist nicht der, den sie erwartet haben - aber vielleicht seine literarische Adaption Tommy Taylor und dessen Freunde. Alle hoffen, dass die Neuankömmlinge ihnen helfen werden, Mr. Dark und seine Armee zu besiegen. Falls das nicht gelingt, wird nicht nur die Welt der Fables sich ändern, sondern auch die der Literals und der Normalos…


Nicht bloß Zeitreisen sind ein sehr komplexes Thema, dies gilt auch für die unterschiedlichen Realitäten, in denen Dinge geschehen können, die eine Wechselwirkung auf die anderen Welten haben. Deshalb geht es auf diesen Seiten um weit mehr als nur die Rettung von Fabletown, das schon viele mächtige Streiter verloren hat, darunter auch Snow White und deren Kinder. Aber das ist nur eine der Überraschungen, die diese modifizierte „Mr. Dark“-Geschichte zu bieten hat.

Neu stoßen drei Kinder hinzu, die an „Harry Potter“ und seine Kameraden erinnern und mit ihrer Magie dem Gegner durchaus zuzusetzen wissen, aber letztendlich dem wahren Retter Zeit zu verschaffen versuchen, so wie all die anderen. Dementsprechend liegen Hoffnung und Leid dicht beieinander.

Man muss die anderen Geschichten nicht kennen, um sich auf diesen Band einzulassen, weil er für sich steht. Man empfindet Kenntnisse der „Fables“-Story fast sogar als störend, da man vergleicht, wie in diesen Episoden die Handlung verlief. Andererseits sollte man mit den „Fables“ vertraut sein, da eine Vielzahl Figuren agiert, deren Hintergrund Auswirkunken auf die laufenden Ereignisse hat. Und umgekehrt kann man natürlich auch sagen, dass der „Fables“-Leser theoretisch auf dieses Paperback, da die Serie davon nicht beeinflusst wird, verzichten kann. Was er aber gewiss nicht tun wird, um eine komplette Sammlung ins Regal stellen zu können.

Ein interessantes Crossover, in bewährter Manier von verschiedenen Künstlern gestaltet.