Christian von Aster: Nimmerzwerg – Die große Erdferkelprophezeiung 3 (Buch)

Christian von Aster
Nimmerzwerg
Die große Erzferkelprophezeiung 3
Titelillustration von Jan Reiser
Lyx, 2009, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 424 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8159-5

Von Armin Möhle

„Nimmerzwerg“ ist der dritte Teil der ZwergenParodie von Christian von Aster. Obwohl das Ende so gestaltet ist, dass der Roman durchaus fortgesetzt werden kann … Aber Pardon! Man will nichts vorwegnehmen.

Im ersten Band, „Zwerg und Überzwerg“, wurde der Schicksalszwerg prophezeit und gebildet (der aus fünf Zwergen und einem Gedächtnis besteht), um das Ende des Ehernen Imperiums, wie es in der Erzferkelprophezeiung vorausgesagt wurde, abzuwenden. Außerdem vereitelte der Schicksalszwerg den Umsturzversuch der Untergrundorganisation des ‚Neuen Stahls’. In „Das abartige Artefakt“, dem zweiten Band der Trilogie, greift das ‚Zwergische Zwielicht’, eine Organisation verbrecherischer Zwerge, nach der Macht und begibt sich auf die Suche nach dem „Abartigen Artefakt“, genau wie der Schicksalszwerg, der eine gewisse personelle Umbesetzung erfahren hat. Der Schicksalszwerg gewinnt den Wettlauf und entkommt seinen Verfolgern über einen Magmasee.

Diese Handlung wird in „Nimmerzwerg“ ohne Unterbrechung fortgesetzt. Der Schicksalszwerg gerät in die Gefangenschaft der Piraten (-Zwerge) des Magmameeres, wird in die Sklaverei des thumben Troll-Volkes verkauft, aus der er von den Entzwergten, den im Laufe der Historie des Ehernen Imperiums verstoßenen Zwergenstämmen, gerettet wird. Ein weiterer Usurpator schaltet sich ein, und die Erzferkelprophezeiung offenbart sich in ihrem vollen Umfang. Doch der „Nimmerzwerg“ verheißt einen Ausweg.

Der Autor wiederholt in „Nimmerzwerg“ zum dritten Mal dasselbe Handlungsmuster: In „Zwerg und Überzwerg“ will der ‚Neue Stahl’ die Macht im Ehernen Imperium an sich reißen, in „Das abartige Artefakt“ das ‚Zwergische Zwielicht’, und nun erhält der Wächter der Hohen Höhle seine Chance. Immerhin geht die Erzferkelprophezeiung über die Machtgelüste zwergischer Diktatoren hinaus … Erst in der zweiten Romanhälfte taucht der Nimmerzwerg zum ersten Mal auf – erfahrenen Lesern ist seine Identität bekannt und auch erkennbar, welchen weiteren Weg der Schicksalszwerg nehmen wird. Im Übrigen greifen die diversen Handlungszweige sehr schön ineinander, auch die Verweise auf „Zwerg und Überzwerg“ und „Das abartige Artefakt“.

„Nimmerzwerg“ ist wie die Vorgängerbände ironisch und vor allem parodistisch, aber weitschweifiger. War „Zwerg und Überzwerg“ noch eine amüsante, detailreiche und gelungene Parodie auf die klassischen Eigenschaften eines Standardvolkes der Fantasy, so ist der Autor mit „Das abartige Artefakt“ und „Nimmerzwerg“ Marktmechanismen (es fällt auf, dass es keine direkte Fortsetzung der Handlung aus „Zwerg und Überzwerg“ im zweiten Band der Trilogie gibt) und vor allem in „Nimmerzwerg“ auch konventionellen Handlungsstrukturen gefolgt.