Armin Rößler: Entheete (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 29. Januar 2017 14:07

Armin Rößler
Entheete
Titelbild: Ernst Wurdack
Wurdack, 2016, Paperback, 312 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-95556-097-3 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Vor Äonen herrschten sie über die Galaxis. Die Rede ist von den Argonomen, einer humanoiden, technisch weit überlegenen Rasse. Mittlerweile ist ihr Entwicklungszenit überschritten, sie sterben langsam aber sicher aus. Umso besorgter ist Aulden an Bord seines gigantischen, pyramidenförmigen Raumschiffes „Heim“ als er erfährt, dass seine Gefährtin Chrom verschollen ist. Die „Heim“ bricht in das abgelegene Sonnensystem Enthee auf, in dessen Wüsten sich die Spur verliert.
Doch auf dem von menschlichen Truppen befriedeten Planeten ist bei Weitem nicht alles so, wie es zunächst ausschaut. Die beiden einander fast bis zum Genozid bekämpfenden Völker fristen ein karges Dasein, eine geheimnisvolle Herrscherin, Entheete genannt, zieht im Hintergrund die Strippen.
Während Aulden sowohl an Bord seines Raumschiffs als auch geistig verbunden mit einem Klon auf der Planetenoberfläche die Expedition anführt, versuchen seine Besatzungsmitglieder Licht in das Dunkel zu bringen.
Zu gleicher Zeit treffen wir auf Cortz. Einst hat er sich der Expedition der verschollenen Argonomin angeschlossen. Seit nunmehr sieben langen Jahren lebt er, vegetiert würde es vermutlich treffender beschreiben, unter den Einheimischen. Er teilt sich ein Zimmer mit einem der Meurg, steht an der Armenspeisung an und versucht als Tagelöhner in einer der wenigen Fabriken eine Anstellung zu finden. Eines Tages stößt er auf Hinweise, dass die größte Stadt des Planeten unbemerkt von ihren Bewohnern infiltriert wurde. Menschliche Soldaten nehmen ihn gefangen und bringen ihn zurück…
Die erste Auflage der „Argona“-Trilogie ist lange vergriffen, die Nachfrage aber noch vorhanden, so dass sich Verleger Ernst Wurdack entschloss, eine Neuauflage der Space-Opera-Trilogie aufzulegen.
Space Opera, da denkt man unwillkürlich an große Weltraum-Abenteuer, Flotten, die unbekannte Regionen des Alls durchstreifen und erforschen, an mächtige Herrschaftsgebiete und verschollene Hochkulturen. All dies ist vorliegend im Hintergrund angedeutet, steht aber, bislang zumindest, nicht im Zentrum des wohltuend kurzen Romans.
In den Kapiteln werden wir parallel in Vergangenheit und Gegenwert der Handlung entführt. Dabei nehmen die handlungsrelevanten Figuren nur langsam Gestalt an, umgibt sie immer ein Geheimnis. Rößler hält sich nicht damit auf, uns seine Welt, deren Ordnung zu erklären. Er stellt das Geschehen in den Mittelpunkt, umgibt es mit einer Menge an Geheimnissen, arbeitet dabei lieber mit Andeutungen und Hinweisen, als dass er uns seine Fakten nennt. Diese Hinweise fügen sich dann zu spannenden Geheimnissen, die Spannungskurve ist straff durchgezogen, wenngleich so manche interessanten Fragen offen bleiben. Fortsetzung folgt.