Scott Bowen: Knoblauch, Kreuz und Weihwasser – Ein Handbuch für Vampirjäger (Buch)

Scott Bowen
Knoblauch, Kreuz und Weihwasser – Ein Handbuch für Vampirjäger
(The Vampire Survival Guide. How to Fight, and Win, Against the Undead, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Daniel Müller
Titelgestaltung von HildenDesign
Zweifarbige Illustrationen (schwarz-rot) im Innenteil von Daniel Ernle
Lyx, 2009, Taschenbuch, 314 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8233-2

Irene Salzmann

Vampire zählen mit zu den beliebtesten Figuren des Horror-Genres. Durch TV-Serien wie „Buffy the Vampire-Slayer“ und Romane wie „Twilight“ wurde in den späten 1990er Jahren beziehungsweise nach 2005 ein wahrer Hype ausgelöst.

Im Laufe der Jahre haben die Vampire so manchen Wandel erfahren und wurden von gnadenlosen, bösen Blutsaugern, wie sie Bram Stoker in „Dracula“ beschrieb, zu missverstandenen Kreaturen, die einfach nur (über-)leben wollen, während sie die Menschen vor anderen finsteren Wesen beschützen, so zu Helden und auch zu nimmermüden Liebhabern aufstiegen, die ihren Hunger kontrollieren können. Auch ihr Hintergrund wurde von den Autoren immer wieder neu definiert. Mittlerweile gibt es neben den klassischen Untoten, die durch den Biss eines älteren (Ur-)Vampirs in einen wahlweise edlen oder zombiehaften Blutsauger verwandelt wurden, solche, die von einem anderen Planeten kamen oder an einem Virus erkrankte (mutierte) Menschen sind und so weiter. Selbst ihre Stärken und Schwächen sind mannigfaltig und von Buch zu Buch anders.

Eingefleischte Fans sind davon überzeugt: Die Vampire sind mitten unter uns. Wenn man nicht gerade selber einer werden möchte, wie schützt man sich und seine Lieben dann vor den bösen Blutsaugern? Denn natürlich sind sie finstere Kreaturen und nicht so nobel, wie die moderne Literatur behauptet.abr> Wer daran zweifelt, möge „Knoblauch, Kreuz und Weihwasser“ lesen, ein „Handbuch für Vampirjäger“, das in sechs Kapiteln (und mehreren Unterkapiteln) ausführlich „Das Wesen der Vampire“ beschreibt, darüber hinaus verrät, „Was tun bei einer Infektion?“ und eine Einführung gibt in „Ihr neuer Job: Vampirkiller!“. Natürlich ist dieser Beruf gefährlich, darum erfährt man „Wie man die eigene Haut rettet (und die einiger anderer obendrein)“, was präventiv gemacht werden kann, „Wenn das Unheil naht“ und zu beachten ist, „Wenn das Blut in Strömen fließt …“

Dabei beruft sich der Autor auf überlieferte Quellen, die aus der ganzen Welt stammen und durch graue Unterlegung aus den übersichtlich angeordneten Textblöcken hervorgehoben werden. Die übrigen Kenntnisse beruhen zweifelsfrei auf dem Wissen über den klassischen Vampir und Erfahrungen … Durch rote Schrift werden besondere Hinweise gekennzeichnet oder eingeleitet, und spezielle Fragen sind durch ein rotes Fragezeichen unterlegt. Für zusätzliche Auflockerung sorgen kleine und große, thematisch passende, comichafte Illustrationen.

„Knoblauch, Kreuz und Weihwasser“ ist eine gelungene Parodie auf das ‚Vampir-Unwesen’. Die Kapitel sind witzig zu lesen, sprechen jedoch mehr den typischen Amerikaner an als den deutschen Vampir-Fan, der nicht jede Anspielung nachvollziehen kann, da sein Alltag ein anderer ist.

Als lustiges Geschenk oder Mitbringsel auf einer Halloween-Party ist das Buch sehr geeignet. Man wird es zwar nicht wie einen Roman Seite für Seite lesen, aber immer wieder gern darin blättern, daraus vor Freunden zitieren und Spaß an den treffenden Illustrationen haben.

Insgesamt bietet der aufwändig gestaltete Titel ein kurzweiliges Lese-Vergnügen für Genre-Fans, die makabren Humor und Parodien zu schätzen wissen.