Rettungskreuzer Ikarus 38: Urlaub auf Shahazan, Thomas Folgmann (Buch)

Rettungskreuzer Ikarus 38
Thomas Folgmann
Urlaub auf Shahazan
Titelbild: Klaus G. Schimanski
Atlantis, 2009, Paperback, 96 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-941-25814-3

Carsten Kuhr

Die Bedrohung der Galaxis durch die Outsider ist abgewendet, jetzt ist endlich Zeit für die Überlebenden, auszuspannen. Urlaub ist angesagt, lang verdienter Urlaub und natürlich da, wo man die Seele wirklich baumeln lassen kann.

Shahazan, eine paradiesische Welt in der die dienstbaren Geister alles dafür tun, damit die Gäste auch wirklich zur Ruhe kommen können. Auch Roderick Sentenza und Sonja Di Mersi nutzen, begleitet von ihrem Sohn, das Angebot aus. Kaum auf dem Planeten angekommen aber müssen sie schon einen Impf-Cocktail zu sich nehmen. Eine lästige Grippewelle scheint das Paradies heimzusuchen. Der Verlauf aber ist eher harmlos, ein Ärgernis, nicht mehr. Dann aber verschwinden immer mehr Menschen. Sie lassen ihre Kinder und die Alten zurück, kümmern sich nicht um ihr Gepäck oder Verpflichtungen, sondern schiffen sich vom Raumhafen ein – Ziel unbekannt. Wurden sie irgendwie beeinflusst, ist dies gar ein neuer, heimtückischer Angriff der Outsider? Fragen, denen die Ikarus-Crew nachgehen muss ...

Der erste Zyklus wurde in sich rund und spannend zum Abschluss gebracht, nun gilt es, die Handlung (bildlich gesprochen) auf neue Beine zu stellen. Das heißt nicht weniger, als dass eine neue Bedrohung aufgebaut werden muss, um deren Abwendung sich unsere Helden dann in den nächsten Bänden kümmern werden.

Zunächst einmal aber zeigt sich das Ikraus-Universum ungewohnt friedfertig. Urlau, wie aus dem Prospekt, mit Klischees zum Abwinken. Seien es die weitläufigen Ressorts, die nervigen Touries, die mit ihrem Mitteilungsbedürfnis die anderen Ruhesuchenden an den Rand des Zusammenbruchs bringen – die Witze und Beschreibungen sind altbekannt.

Die neue Gefahr, die den Menschen der Galaxis droht, wird zunächst nur sehr diffus beleuchtet. Auffallend, dass dieses Mal auch unsere beiden Crewmitglieder von dem seltsamen Drang erfasst werden. Wird sich hier der Schwerpunkt weg von Sentenza und hin zu einem der anderen Crewmitglieder verschieben? Noch kann man nur mutmaßen. Man kann das Geschehen kaum richtig einordnen, ahnt mehr, in welche Richtung es wohl gehen wird.

Insgesamt gesehen ein eher durchschnittlicher Roman, der mit gängigen Versatzstücken spielt, eine neue Bedrohung anreißt, aber mehr Vorarbeit für den neuen Zyklus leistet, als dass dieser schon wirklich in die Gänge kommt.