Dirk van den Boom: Prinzipat - Die Welten der Skiir 1 (Buch)

Dirk van den Boom
Prinzipat
Die Welten der Skiir 1
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 438 Seiten, Taschenbuch, 16,00 EUR, ISBN 978-3-86425-867-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Dirk van den Boom arbeitet als Consultant in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik. Außerdem ist er Professor für Politikwissenschaft, schreibt aber schon seit vielen Jahren leidenschaftlich Science-Fiction-Romane für verschiedene kleinere Verlage. Nun veröffentlicht er bei Cross Cult seine Trilogie um „Die Welten der Skiir“, deren erster Band „Prinzipat“ erschienen ist.

 

Vor zweihundert Jahren eroberten die insektenartigen Skiir die Erde. Sie versklavten die Menschen nicht und beuteten auch nicht die Welt aus, sondern verhinderten nur durch eine Blockade-Flotte, dass die Bewohner ins All aufbrechen konnten und erlegten ihnen strenge Verhaltensregeln auf, verbaten höhere Technik. Denn in diesen beiden Jahrhunderten sollten die Menschen beweisen, dass sie reif genug waren, um in das Imperium aufgenommen zu werden und an den Früchten der Gemeinschaft Teil haben zu dürfen.

Dieser Zeitraum ist nun fast um, es fehlt nur noch ein letzter Schritt, eine Abordnung soll sich als Vertreter der Menschheit den anderen Völkern präsentieren und erste Beziehungen zu ihnen aufnehmen.

Doch schon bei den Vorbereitungen zeigt sich, dass die neue Zukunft vermutlich nicht so licht sein wird, wie man ihnen gegenüber behauptete. Denn Verrat, Intrigen und Machtkämpfe sind im All gang und gäbe. Sie erleben das Sterben einer Welt mit und müssen selbst noch vor dem Start den Tod eines Mitglieds verarbeiten. Denn gerade die Ermittlungen decken noch weitere Lügen auf.


Wer bereits einige Bücher von Dirk van den Boom kennt, weiß eigentlich was ihn erwartet: einen flott geschriebenen und leicht zu verdauenden Roman, der viel Action bietet, und der hier einen kniffligen Mordfall zum Ankerpunkt für alle weiteren Entwicklungen macht. Denn natürlich erweisen sich die Wohltäter als typische Intriganten, die mit den anderen Völkern spielen, wie es ihnen gerade passt. Manches wird auch absichtlich von ihnen in die Wege geleitet, um ihre Macht zu verstärken. Und die Menschen, die eigentlich ihre eigene Agenda im Kopf haben, werden prompt in die ganzen Intrigen verwickelt.

Daher macht jede scheinbare Abschweifung im Text Sinn, denn der Faden, der dort gesponnen wird, verwebt sich schon bald mit den anderen Entwicklungen. Dazu kommt ein gewisser humorvoller Unterton, der das ganze Geschehen etwas leichtfüßiger wirken lässt. Natürlich erfindet der Autor das Thema nicht neu, bereichert es aber um eine interessante und spannende Variante, die gleichzeitig genug Action und andere Arten von Spannung bietet, um den Leser bei der Stange zu halten. Die Figuren gehen zwar nicht sehr in die Tiefe, erhalten aber so viel Profil, dass man Sympathien oder Antipathien zu ihnen entwickeln kann und an ihrem Schicksal Anteil nimmt.

Alles in allem bietet „Prinzipat“, der erste Band von „Die Welten der Skiir“, moderne und kurzweilige Unterhaltung mit allem, was zu einem actionreichen Science-Fiction-Abenteuer dazu gehört, ohne dabei jemals belehrend oder dramalastig zu werden.