Geschichten aus dem Schattenreich Special Edition 0: Flucht vor dem Werwolf, Simeon Hrissomalis (Hörspiel)

Simeon Hrissomalis
Geschichten aus dem Schattenreich Special Edition 0
Flucht vor dem Werwolf
Sprecher: Wolfgang Strauss, Marius Claren, Denise Siebeneichler u. a.
Cover und Illustrationen: Wolfgang Strauss
Musik: Wolfgang Strauss & Michael Donner
R&B Company, 2016, 2 CDs, je ca. 50 Minuten, ca. 9,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Als Simeon Hrissomalis und Wolfgang Strauss mit der Produktion von Hörspielen begannen, orientierten sie sich noch sehr an denen, die sie aus der eigenen Kindheit kannten und von Europa oder Karussell stammten. 2003 erschien die erste Folge, der „PSI-Akten“ mit Grusel-Geschichten für Hörer ab 12 Jahren, die jetzt noch einmal neu aufgelegt werden „Flucht vor dem Werwolf“ gibt es deshalb in der neuen Fassung von 2016 und der klassischen von 2003.

 

Peter Wayne und seine Frau wollen nach einer anstrengenden Feier nur noch nach Hause und schlagen deshalb den Rat ihres Freundes Costas aus, nicht über die Landstraße nach Bristol zu fahren, sondern lieber die etwas längere Bundesstraße zu verwenden. Denn diese führt durch einen Wald - in dem kürzlich mehrere Menschen verschwunden sind. Gerüchte von einem unheimlichen Wesen machen die Runde. Doch das finden die beiden eher albern und zahlen schon bald die Zeche dafür. Denn zusammen mit einem Anhalter, den sie kurz vorher aufgegabelt haben, müssen sie schon bald ihr Auto verlassen und fliehen. Denn die Gerüchte sind wahr… ein Wesen, halb Mensch halb Wolf - ein Werwolf - ist ihnen auf der Spur und zeigt keine Gnade.


Die Geschichte ist sicherlich nicht gerade innovativ, ebenso wie die Umsetzung, aber durchaus spannend gemacht. Und der Twist am Ende hebt die Handlung dann doch sehr angenehm aus der Mittelmäßigkeit.

Das Abenteuer ist freilich so gestaltet, dass auch Kinder noch ihren Spaß haben werden - nicht allzu brutal, mit flapsigen Dialogen und einem Ende, bei dem sie nicht verzweifeln müssen. Hinweise fügen sich schön ineinander und runden alles am Ende ab. Die Sprecher scheinen zudem sichtlich ihren Spaß an der Sache zu haben, so dass alles mit einem Augenzwinkern erzählt wird.

Interessant ist allemal der Vergleich der beiden Versionen, die zwar identische Texte haben, aber doch ganz anders aufbereitet sind. Die moderne Fassung kommt weitaus ernster und erwachsener daher, in der älteren wirken die Sprecher und auch die Musik übertrieben. Dennoch können beide nebeneinander stehen, zeigen sie doch, wie sich Hör-Gewohnheiten mit den Jahren verändert und dem aktuellen Geschmack anpassen; und heute steht eher der Realismus im Vordergrund als der comichafte Spaß.

Wer Lust auf klassische Grusel-Hörspiele im Vergleich hat, der kann getrost zur Special Edition von „Geschichten aus dem Schattenreich“ greifen, in der das Hörspiel „Flucht vor dem Werwolf“ einmal in der alten etwas flippigeren Fassung und der modernen realistischen Umsetzung daher kommt.