Meg Cabot: Susannah – Auch Geister haben hübsche Söhne (Buch)

Meg Cabot
Susannah – Auch Geister haben hübsche Söhne
Susannah 2
(The Mediator – Ninth Key, 2001)
Aus dem Amerikanischen von Yvonne Hergane-Magholder
Titelgestaltung von Zeichenpool unter Verwendung eines Motivs von Shutterstock/Mirjana Banjac/Cindy Hughes
Autorenfoto von Ali Smith
cbt, 2009, Taschenbuch, 282 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-570-30198-2

Irene Salzmann

Die 16-jährige Susannah konnte von jeher Geister sehen. Immer wieder tauchen sie auf, oft mit einem Anliegen. Wenn möglich, erfüllt Susannah den letzten Wunsch des Verstorbenen, und klappt das nicht, wird der lästige Geist verscheucht. Das Mädchen kann sich niemandem anvertrauen: Es ist besser, man hält sie für ein schwieriges Kind, statt für verrückt.

Als Susannahs Mutter wieder heiratet, ziehen die beiden von New York nach Kalifornien in ein großes, altes Haus zum neuen Ehemann und dessen drei Söhne. Wie nicht anders zu erwarten, ziehen die Probleme mit um. In Susannahs Zimmer wohnt der Geist des attraktiven Jesse, der vor über hundert Jahren erschossen wurde. Er ist etwas nervig, aber gar nicht so übel, nur bleibt er nicht der einzige nächtliche Besucher.

Glücklicherweise gibt sich Pater Dominic, der Direktor der Schule, als Mittler zu erkennen – er kann ebenfalls Geister sehen und zeigt sich sehr verständnisvoll. Er möchte mit Susannah zusammenarbeiten und all den umherwandernden Seelen den Weg zur ewigen Ruhe weisen. Davon ist Susannah wenig begeistert, da sie lieber all das tun möchte, woran Teenager Spaß haben – und das ist nicht Geisterjagen.

Trotzdem kann sie nicht anders, als nachzuforschen, wer der mysteriöse Red ist, der keine Schuld am Tod der Frau trägt, die nun ständig in Susannahs Zimmer heult. Die Spur führt zu einem reichen Unternehmer, der offenbar über Leichen geht. Susannahs Entsetzen wächst, als er sich als Vampir outet.

Der zweite "Susannah"-Band ist sehr unterhaltsam, aber nicht so spritzig wie "Auch Geister können küssen". Dieser profitierte von der Einführung schrulliger Figuren sowie einer Handlung, die sich an der TV-Serie "Buffy – The Vampire-Slayer" orientiert und doch ein wenig anders ist. Mittlerweile ist man mit dem Hintergrund und den Akteuren vertraut, das Überraschungsmoment ist folglich weniger ausgeprägt, die Kommentare von Hauptfigur Susannah wirken zu sehr auf ,cooler Teenie' getrimmt.

Die Geschehnisse im ersten Buch werden kurz erwähnt, sind aber nicht relevant für den aktuellen Plot, da jede Geschichte in sich abgeschlossen ist. Zwar bleiben stets einige Fragen offen, aber sie betreffen lediglich die wiederkehrenden Nebenfiguren und schaffen das rote Band, welches die einzelnen Teile verbindet. Die Hauptproblematik wird restlos aufgeklärt – und natürlich ist alles anders, als Susannah dachte.

Prompt gerät sie in Lebensgefahr, weil sie an gefährlichen Dingen rührt, die sie erst durchschaut, als es bereits zu spät ist. Zwar wurde sie von ihren Geisterfreunden gewarnt, aber diese drücken sich stets kryptisch aus und sind keine wirkliche Hilfe, ausgenommen Jesse. Das Verhältnis zu ihm beginnt, sich zu verändern, aber auch das ist ein Thema für spätere Bände, genauso wie die Umstände seines Todes.

Die Weichen werden gestellt für den Besuch einer New Yorker Freundin – vielleicht gibt es dann nicht nur Geisterspuk sondern auch neue Informationen? Und einen festen Freund hat Susannah auch noch nicht. Alle Jungen, die sich mehr oder weniger für sie interessieren, werden durch die Umstände vergrault. Das alles macht neugierig auf das Kommende.

Die Charaktere sind sympathisch und witzig, die Story ist spannend und überrascht mit mehr unerwarteten Wendungen, als man vermutet hat – und das spricht Mädchen ab 13 Jahre an, die keine tief schürfenden Lektüren sondern leichte, zeitgenössische Unterhaltung wünschen. Mag man "Buffy", "Bella & Edward", die "Vampire Diaries" und ähnliche Reihen, dann hat man auch Spaß an den "Susannah"-Bänden.