Mark Brandis, Raumkadett 8: Mondschatten (Hörspiel)

Balthasar von Weymann (Skript)
Mark Brandis, Raumkadett 8
Mondschatten
Sprecher: Michael Lott, Daniel Claus, Sebastian Fitzer, Sebastian Kluckert u.a.
Folgenreich, 2016, 1 CD, ca. 56 Minuten, ca. 9,99 EUR

Von Christel Scheja

„Mondschatten“ ist der zweite Teil der zweiten Staffel von „Mark Brandis, Raumkadett“, einer Serie, die sich nur noch locker an die Geschichte anlehnt, die Nikolai von Michalewski geschaffen hat. Die Jugendjahre seines Helden werden in den Abenteuern näher beleuchtet, die Ereignisse, die ihn zu dem machten, den die Zuhörer später als bedeutenden Raumschiffkommandanten der „VEGA“ kennenlernen.

Nina war Marks große Jugendliebe. Durch sie ließ er sich auf eine Dummheit ein, die beinahe seinen Traum zerstörte, zwischen den Sternen zu reisen. Nur weil er wegen ihr in einen geheimen Stützpunkt eindrang, wurde er nicht von der Raumflotte angenommen und musste auf die „VEGA“ausweichen - vielleicht zu seinem Glück. Allerdings sieht er sie nun wieder, im Rahmen einer besonderen Übung, die ihn und einige Kameraden auf den Mond führt. Eigentlich sollen sie nur mit ein paar Kadetten der Raumflotte ein paar harmlose Reparaturen in einem der Tunnel unter der Oberfläche ausführen, doch das weitet sich schon bald in ein dramatisches Abenteuer aus. Mark, Nina und die anderen geraten in Gefangenschaft und entdecken ein schreckliches Geheimnis, das ihre Welt erschüttern könnte.


Weniger als eine Stunde Laufzeit sind in diesem Fall zu wenig für eine Folge, die es in sich hat. Denn „Mondschatten“ stellt die Weichen für die kommenden Geschichten und ist damit ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Serie.

Nun werden die Fäden zusammengeführt, die sich bereits durch die anderen Geschichten zogen. Der schwelende Konflikt zwischen Ost und West rückt wieder in den Mittelpunkt - ebenso wie die Machenschaften derer, die unbedingt eine Entscheidung erzwingen wollen. Das Ergebnis ist daher erschütternd, die Geschichte dazu allerdings nicht ganz so ausgefeilt, wie sie hätte sein können, denn gerade die Ereignisse in Gefangenschaft werden viel zu schnell abgehandelt, und an zwei Stellen macht die Handlung so deutliche Sprünge, dass man das Gefühl nicht los wird, es fehle etwas. Dadurch wirkt die Story etwas verworren und bekommt nicht die Brisanz, die sie eigentlich verdienen würde.

Das ist die größte Schwäche dieser Folge, denn ansonsten stimmt wieder alles: Die Sprecher verkörpern ihre Figuren mit Leidenschaft und zaubern so das Kino in den Kopf, auch der Klangteppich und die Musik tun ihr Übriges hinzu. Außerdem verlässt die Serie den Bereich der harmlosen Jugendserie und nähert sich nun mehr dem Ton an, den man bereits aus der Hauptserie kennt.

„Mondschatten“ führt die Entwicklungen der zweiten „Mark Brandis, Raumkadett“-Staffel spannend fort, könnte aber noch besser sein, wenn man gerade zum Ende hin einigen Szenen mehr Raum und dem Hörspiel ein paar Minuten mehr Laufzeit zugestanden hätte. So stören zwei massive Brüche gerade zum Ende hin den Hörgenuss.