Weltenwanderer 2: Dathula, Petra Hartmann (Heft)

Weltenwanderer 2
Darthula
Petra Hartmann
Arcanum Fantasy Verlag, 2010, Heft, 52 Seiten, 4,95 EUR, ISBN 978-3-939139-32-4

Christel Scheja

Die 1970 geborene Journalistin Petra Hartmann hat sich schriftstellerisch dem phantastischen Genre zugewandt. Vor allem Märchen und Fantasy für Jugendliche und Erwachsene haben es ihr angetan. Ihr neustes Werk, die Novelle "Darthula", entstand für einen Kurzroman-Wettbewerb. Weil so viele interessante Beiträge eintrafen, entschied man sich im Arcanum Verlag, einige der Geschichten zusätzlich in einer eigenen Heftromanreihe unter dem Titel "Weltenwanderer" herauszugeben.

In den Nebellanden geht es vielleicht rau und ungestüm zu, aber bisher herrschte Frieden und Freundschaft zwischen den meisten der unzähligen kleinen Königreiche, die man immer wieder in Festen und Zusammenkünften feiert. Bei einer solchen Gelegenheit wirbt der mächtige König Cairbar um die schöne und stolze Prinzessin Darthula von Selama, doch diese weist ihn höflich, aber entschieden zurück, da sie ihr Herz bereits einem anderen geschenkt hat.

Erbost über die Zurückweisung – und vielleicht auch aus Machtgier –, erklärt Cairbar von Temora dem kleinen Reich den Krieg und überzieht es bald mit Feuer und Schwert. Darthula muss miterleben, wie ihr Bruder Truthil und die jungen Krieger fallen, schließlich auch der Rest des Reiches. Sie wird von Cairbar gefangengenommen. Am Ende bleibt ihr nur die Flucht in den Tod ... Doch genau das ist der Anfang einer abenteuerlichen Reise mit ihrem Geliebten und seinen Brüdern.

"Darthula" ist ein kleines, aber fein durchkomponiertes Heldenepos, das ein wenig an die keltisch-nordischen Sagen und Legenden erinnert, in denen es auch mutige Prinzessinnen gab, welche nicht dazu bereit waren, sich in das klassische Schicksal der Frauen besiegter Reiche zu fügen und viel lieber einen anderen Weg wählten, um Herrin über ihr Leben zu bleiben.

Vielleicht ist die Geschichte für den erfahrenen Leser vorhersehbar, aber sie wird sehr stimmig und atmosphärisch erzählt. Durch immer wieder in die abenteuerliche Handlung eingeflochtene Details erweckt die Autorin die Welt und ihre Bewohner zum Leben und macht sie vorstellbar, erinnert sehr deutlich daran, das Krieg und Kampf auch eine andere Seite haben.

Daher kann man ruhig einmal einen Blick in "Darthula" wagen, vor allem wenn man tragisch-epische Fantasy mag.