Katie MacAlister: Feuer und Flamme für diesen Mann – Dragon Love 1 (Buch)

Katie MacAlister
Feuer und Flamme für diesen Mann
Dragon Love 1
(You slay me, 2004)
Aus dem Amerikanischen von Margarethe van Pée
Titelgestaltung von HildenDesign, München unter Verwendung eines Motivs von Shutterstock
Autorenfoto von Yuen Li
Lyx, 2009, Taschenbuch, 332 Seiten (plus 20 Seiten Leseprobe aus Katie MacAlisters "Vampire sind zum Küssen da"), 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8149-6

Alexandra Balzer

Aisling (gesprochen: Äsch-ling) hat nicht nur ein Problem mit Leuten, die ihren schönen irischen Namen weder korrekt lesen noch aussprechen können, sondern auch mit ihrem Job. Eigentlich sollte sie nur ein wertvolles Artefakt, das irgendwann einmal zur Dämonenbeschwörung genutzt wurde, an eine französische Kundin abliefern. Es ist Aislings erster Job als Kurierin im Dienste ihres Onkels, und sie will ihn unbedingt behalten – schon, um den Unterhalt für ihren arbeitsscheuen Ex-Mann zahlen zu können.

Auf dem Weg zur Klientin lernt sie, wie sich jemand, der kein Wort Französisch spricht, über Frösche im Bidet unterhalten und gekonnte Beleidigungen in dieser Sprache anbringen kann. Man weiß ja nie, wozu das einmal gut sein könnte! Als sie dann aber ihre Kundin gefesselt und eindeutig tot am Kronleuchter baumelnd vorfindet, mit allen Anzeichen, die für eine Dämonenbeschwörung sprechen, ist sie ziemlich sicher, dass ihre Probleme ausufern.

Dann erscheint ein äußerst gut aussehender schwarz gekleideter Mann mit ungewöhnlich dunkelgrünen Augen, der sich als Detektiv Drake Vireo von Interpol vorstellt. Er kennt sich allerdings nicht mit Mordfällen aus, stellt keine der üblichen Polizeifragen und interessiert sich wenig für die Leiche. Dafür redet er ziemlich viel über Dämonen, Beschwörungskreise und die Gerüche von Angst und Wahrheit. Bevor Aisling seinem umwerfenden Charme in seinen Armen völlig erliegt, stiehlt er ihr die kostbare Statue und überlässt sie dann den heranrückenden Polizisten, die sie darüber aufklären, dass Interpol keine Detektives beschäftigt und es dezent verdächtig aussieht, mit einer Mordwaffe in der Hand neben einer Leiche zu stehen.

Aisling sitzt also nach einer langen Nacht voller Verhöre ohne Pass, Visum, Kleidung (ihre Tasche wurde gestohlen) und ohne die Statue in Paris fest. Ihr Onkel würde sie dafür umbringen – oder schlimmer: ihr den Job kündigen. Sie muss jetzt auf die Schnelle lernen, welche Aufgaben Portalhüter haben (merkwürdige Menschen sagen ihr nämlich, dass sie eine solche sei), wie gefährlich ein sexy Gestaltwandlerdrache mit ungewöhnlich dunkelgrünen Augen sein kann (die Wyver der grünen Sippe sind nämlich allesamt Diebe) und dass man in der neutralen Zone jeden Kobold, den man zerquetscht, selbst entsorgen muss .

Katie MacAlister steht für launige Frauenromane mit umwerfend gut aussehenden Männern, meist in mehrfacher Ausführung, und kratzbürstigen Heldinnen mit Hang zu peinlichen Aussetzern. Auch hier stolpert die Hauptperson naiv, aber gewillt, ein Profi zu sein, in mystische Abenteuer. Romantik, irrwitziger Humor, Action, viel Übernatürliches und mehr oder weniger peinliche Verstrickungen sorgen für Unterhaltung ohne jeden überflüssigen Tiefgang. Das Buch liest sich quasi von allein, nachdenken ist weder nötig noch erwünscht.

Die Dämonen bieten entspannende Abwechslung vom vampirischen Allerlei. Unterstützt von Mythen- und Legendenwesen verschiedener Kulturkreise schnürt die Autorin ein Romanpäckchen voll (be-) sinnlicher Fantasy-Unterhaltung, geeignet für alle Fans witziger ,Romantasy'.