Jan Michalsky: Süd Salatonien (Buch)

Jan Michalsky
Süd Salatonien
Titelillustration von Malte Heckelen, farbliche Gestaltung von Lars Michalsky
Zaria Prophetia, 2010, Taschenbuch, 390 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-941511-05-7

Petra Weddehage

Der Menschheit ist es endlich gelungen, sich auszulöschen. Viele Jahrtausende später erhebt sich eine neue Spezies intelligenten Lebens auf der Erde: die Salatonier.

Professor Klummsing hat es geschafft, das verschollene Buch "Süd Salatonien" zu bekommen. Dieses Buch hat fast einen eigenen Willen und erzählt ihm die Geschichte von Schiel, dem Erzählerkauz, und dem Spiegel der Wahrheit.

Der Kauz hat nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, dem Spiegel eine wichtige Information abzuringen. Um diesen zu überzeugen, ihm zu antworten, beginnt Schiel mit dem Erzählen und berichtet von der Sternenfrucht "Starvarius", einem selbsternannten Helden, der sich mit Todesverachtung in jedes Abenteuer stürzt, und der griesgrämigen, depressiven Ananas, "Pein Eppel".

Dieser begleitet den edlen Recken auf seiner Suche nach "der Höhle des Schicksals". Da Eppels Glaube ihm suggeriert, dass nur ein spektakulärer Tod ihn in den wohlverdienten Himmel schickt, schließt er sich Starvarius an, immer in der Hoffnung auf eben einen baldigen, spektakulären Tod. Da Starvarius ihn immer wieder rettet, ist Eppel nicht gerade begeistert bei der Sache. Aber ohne die Sternfrucht will er auch nicht weiterziehen. So entwickelt sich eine bizarre Freundschaft zwischen unseren so verschiedenen Protagonisten.

"Süd Salatonien" ist ein herrlich verrücktes Abenteuer, in dem die Menschheit ,ihr Fett wegbekommt'. Wenn Tomaten, Gurken und Ananas wegen der Prophezeiung einer Nuss – Verzeihung: "Nostradanuss" die Krise kriegen, wird die Fabel artige Geschichte schnell zu einem Spiegel unserer heutigen Gesellschaft. Pflanzenfressende Vögel, die stark an Immobilienhaie, Vertreter verschiedener Versicherungen oder Autoverkäufer erinnern, machen den eigenen Charme dieser absolut genialen Story aus. Immer wieder finden sich kleine Seitenhiebe auf uns Menschen. Diese Story beweist, intelligentes Leben, ob aus Fleisch und Blut oder aus Fruchtfleisch und Fruchtsaft, bedeutet nicht unbedingt, dass man mit Sorgfalt mit diesem ,Geschenk' des Daseins umgeht.

Dem Autor ist mit dieser satirischen ,Obstsalat-Salat-Mix-Parodie' ein phantastischer Treffer gelungen. Jan Michalsky, Jahrgang 1987 und seit 2010 Student des Fachs Master Germanistik, beweist mit pechschwarzem Humor und einem guten Schuss Satire, dass sich sein Debüt-Werk durchaus mit Klassikern wie "Quer durch die Galaxis und dann links ." messen kann.
Das Cover erinnert an die Figuren um "Sponge Bob Schwammkopf", so dass dieses Buch auch in Comicform reißenden Absatz finden würde.

Alle Jugendlichen und jung gebliebenen Lesern ab 16 Jahre, gleich welchen Geschlechts, die gute Satire mit schwarzem Humor lieben, werden an dieser Story ihre helle Freude haben.