Hack/Slash 13: Die dunkle Seite (Comic)

Tim Seeley, Justin Jordan, James Lowder u.a.
Hack/Slash 13
Die dunkle Seite
(Hack/Slash: Dark Sides, 2012)
Titelbild und Zeichnungen von Daniel Leister, Matt Merhoff, Joe Song & Emilio Laiso
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Frank Neubauer
Cross Cult, 2015, Hardcover, 160 Seiten, 19,80 EUR, ISBN 978-3-86425-353-9

Von Christel Scheja

Cassie mag zwar gut aussehen und sich ihrer sexuellen Ausstrahlung bewusst sein, aber sie hat längst die Phase hinter sich gelassen, in der es nur darum ging, möglichst gutaussehende und/oder reiche Jungs aufzureißen und Spaß zu haben. Sie hat es geschafft, den Horror zu überleben, der sie einst traf und hat dabei einen interessanten Wandel durchgemacht.

Sie hat sich mit Vlad zusammengetan, einer Kreatur, die nicht ganz von dieser Welt ist. Und nun, da er immer noch nicht auf die Beine gekommen ist, obwohl sie die letzten Abenteuer ganz ohne ihn bestreiten musste, beschließt sie etwas zu unternehmen. Als sie erfährt, dass es nur eine Möglichkeit gibt, ihn vollständig zu heilen, macht sie Nägel mit Köpfen. Wenn Vlad nur durch das Blut seiner Familie geheilt werden kann, nun, dann stattet man ihr einen Besuch ab

Unterstützt werden sie dabei durch eine alte Bekannte, Marianthi Agyros, aber spielt diese wirklich fair? Und ist es so einfach wie gedacht, an das zu kommen, was so dringend benötigt wird - das Blut?

Kaum ist das überstanden, muss sich Cassie gleich mit Mercy Sparkx, einem Teufelsmädchen, herumschlagen und nicht zuletzt auch mit einem Slasher, der einfach nicht totzuschlagen scheint. Es gibt also genug zu tun, so dass das Leben nicht langweilig oder gar vorhersehbar wird.


Wie auch schon in den anderen „Hack/Slash“- Bänden dreht sich alles um die abgedrehten Abenteuer von Cassie und ihren Freunden. Dabei geht es nicht nur actionreich, sondern ab und zu auch mal blutig zur Sache, weil sich die entsprechenden Parteien eigentlich nichts schenken wollen. Die einzelnen Episoden sind zwar locker miteinander verbunden, erzählen aber meistens eine eher freie Geschichte.

So darf der Fan zusammen endlich einmal die „nette“ Familie kennenlernen aus der Vlad eigentlich stammt und sich natürlich prompt mit diesen herumschlagen. Etwas wüster geht es aber zu, als nicht nur ein Slasher Ärger bei Freunden macht, sondern auch ein Teufelsmädchen, das vor allem Cassie zeigt, was sie von dieser hält.

Alles in allem sollte man aber weder tiefgründige noch düstere Geschichten erwarten, sondern eher solche, in denen es ordentlich zur Sache geht, wenn Klischees und Archetypen munter auf die Schippe genommen werden. Das ist auch die besondere Stärke dieses Bandes. Gerade weil sich die Macher erlauben, erst bestimmte Wege ein zu schlagen, dann aber gleich auch Haken, bleibt die Handlung unvorhersehbar und damit erstaunlich spannend, so dass man die Geschichte ohne Pause lesen kann und fast schon bedauert, dass man wieder am Ende angelangt ist.

Auf gewohnte Art und Weise führt der dreizehnte Band, „Die dunkle Seite“, die „Hack/Slash“-Reihe gekonnt weiter und bietet all das, was der Horror- und Action-Fan genießen dürfte: schöne, sexy gekleidete Frauen, blutige Geheimnisse und natürlich jede Menge Prügeleien, die nicht immer so verlaufen, wie man es erwartet.