Gina Damico: Hellhole - Wenn der Teufel bei Dir los ist... (Buch)

Gina Damico
Hellhole - Wenn der Teufel bei Dir los ist…
(Hellhole)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Frauke Meier
Titelillustration von Melanie Miklitza
Penhaligon, 2015, Paperback mit Klappenbroschur, 382 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-7645-3142-3 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Max Kilgore hat es wirklich nicht einfach im Leben. Seinen Vater hat er nicht kennengelernt, dafür hat sich seine Mutter rührend um ihn bemüht. Und er hat es ihr gedankt. Nie hat er, wie so viele andere Kinder, wirklich etwas ausgefressen, immer war er brav und folgsam. Sein großes Hobby, die Paläontologie, ist nun auch nichts, was verdammenswert wäre. In der Schule ist er allerdings eher als Streber und Nerd verschrien, doch damit kann er leben.

Nach einer Herzmuskelerkrankung liegt seine Mutter mit permanenter Herzinsuffizienz im Bett und wartet auf ein Spenderherz, das nicht kommen will. Max jobbt, schafft Geld für die vielen, viel zu vielen offenen Rechnungen heran und kümmert sich liebevoll um seine Mom.

Als er eines Nachts angesichts der Geldsorgen einmal wieder nicht schlafen kann, klettert er mit einer Schaufel bewaffnet auf den Hässlichen Hügel und buddelt aufs geradewohl ein Loch. Dass dieses viel weiter hinunter reicht als gedacht merkt er erst, als ein merkwürdiges Wesen in Shorts und mit Hörnern auf dem Kopf herauskrabbelt und sich als Satan, ein Satan namens Burgundy Cluttermuck vorstellt, der auf der Erde eine Auszeit nimmt. In der Hölle ist Burk zuständig für kleine Vergehen und der Sucht nach Süßigkeiten.

Wie kann es auch anders sein, seit Faust kennen wir die Vorgehensweise ja, bietet er Max einen Deal an. Die Gesundheit seiner Mutter dafür, dass Max ihm eine Villa mit Whirlpool besorgt - besorgt im Sinne von stiehlt, versteht sich. Zusammen mit seinen Freunden macht Max sich an die unmöglich scheinende Aufgabe - und tritt dabei von einem Fettnäpfchen ins Nächste… und kann es dem teuflischen Höllenabkömmling natürlich nie Recht machen.


Penhaligons neuer Versuch, die Bestsellerlisten zu stürmen, erweist sich als durchaus vielversprechend. Die beiden, na ja mit Burk sind es eher drei Hauptpersonen, dienen als ideale Identifikationsfiguren. Wer würde nicht Max aufopfernde Pflege bewundern, seine klaglosen Versuche, alles auf Spur zu halten und seine Mom nur ja nicht mit irgendwelchen Problemen zu belasten. Probleme –- da kommen wir dann gleich zu Burk, der, wie es sich für einen Teufel gehört, wirklich böse ist. Lange bleibt man als Leser unsicher, wie man den Satan auf Erdurlaub einschätzen soll, doch dann… na, lesen Sie mal selbst.

Dazu gesellt sich mit Lore eine gleichaltrige Jugendliche, die auch schon so ihre Erfahrungen mit den Höllenabkömmlingen gemacht und bereut hat. Achtung, Romantik im Anzug, aber doch eher dosiert und keineswegs ein Selbstläufer.

Dass unsere Helden vom Satan über den Tisch gezogen werden ist klar, das Wie und wie sie sich dann aus der Affäre ziehen, ist das Interessante. Hier reifen die Charaktere, insbesondere Max, im Verlauf der Handlung deutlich, passiert viel Dramatisches und Spannendes, es bleibt aber immer einmal wieder Zeit für einige humorvolle Einschübe - etwa wenn Satan Max beim Hamlet-Test einsagt.

Das Tempo ist hoch, das Lesevergnügen auch und so manche Weisheit hat die Autorin auch einfließen lassen - also alles richtig gemacht, Mrs. Damico.