Nautilus 135 (Magazin)

Nautilus 135
Juni 2015
Abenteuer Medien Verlag, 2015, Magazin, 60 Seiten, 4,50 EUR (auch digital erhältlich)

Von Christel Scheja

Eine Vielzahl von neuen Filmen, mal mehr, mal weniger phantastisch, kommt im Juni ins Kino, denen die 135. Ausgabe der „Nautilus“ natürlich auch gerecht werden möchte. So gibt es gleich mehrere Schwerpunkt-Themen in der Ausgabe.

„Kindertöter“ beschäftigt sich mit der neuesten filmischen Umsetzung einer wahren Geschichte, die mit den Jahren doch immer wieder verändert wurde und nicht mehr viel mit der Wahrheit zu tun hat: „Kind 44“ spielt im Zweiten Weltkrieg in einem deutschen Konzentrationslager. Ein zusätzlicher Artikel listet die Filme auf, in denen ebenfalls Kinder ermordet wurden.

„Dinosaurier und andere Bestien“ beherrschen nicht ohne Grund in diesem Monat die Leinwand, immerhin kommt „Jurassic World“ in die Kinos, der neueste Film aus Spielbergs „Jurassic Park“-Reihe. Auch hier gibt es Artikel zum Drumherum; einer ist betitelt mit „Fantasie und Wissenschaft – Mythen und Fakten um Dinosaurier“, ein anderer mit „Jäger & Beute – Menschenfressende Bestien in Fiktion und Realität“. Eng mit diesem Thema verbunden sind auch der Beitrag „Hexer und Monsterjäger“. Das Erscheinen des dritten Teils der „The Witcher“-Computerspiel-Reihe, veranlasst die Autoren, auch einmal einen Blick auf die Originalromane, -geschichten und den Autor zu werfen, der Geralt von Riva“erst erfunden hat. Dazu kommen weitere Filmvorstellungen, aber auch die Literatur-Szene wird nicht vergessen.

Wie immer ist das, was die „Nautilus“ von normalen Kino-Magazinen abgrenzt, die weitergehende Beschäftigung mit dem Thema. Es dreht sich nicht alles nur um den aktuellen Film, auch Hintergrundartikel kommen dazu, die sich mit Wurzeln und Geschichte des Themas beschäftigen.

Besonders gelungen sind diesmal die beiden weiterführenden Artikel zu „Jurassic World“, in denen der interessierte Leser einen Überblick über die Mythen und Fakten zu Dinosauriern bekommt. Natürlich sind viele Thesen mittlerweile widerlegt und ins Reich der Mythen verbannt; aber den Autoren und Filmemachern kann es nur recht sein, die altgedienten Klischees, die immer noch in den Köpfen der Leute festsitzen, weiter zu benutzen und damit ein Gefühl des Grauens zu erzeugen. Noch interessanter ist wohl der Artikel über die Bestien, der ganz reale Ereignisse anspricht, auf Tiere hinweist die es wirklich gibt und auch schon Menschen gefährlich geworden sind – die aber oft nicht so monströs sind, wie sie die Medien darstellen. Und wer bisher nur die „The Witcher“-Spiele kannte, kann hier auch Einiges über den Autor und die Geschichten erfahren, dem die Spielwelt zugrunde liegt.

Wie immer sind die Artikel auf einem hohen Niveau und sprechen gleichermaßen Einsteiger wie auch erfahrene Leser an.

Wer ergänzende Artikel zu „Jurassic World“ lesen möchte, die weit über den Tellerrand hinausgehen, sollte ruhig zur neuesten Ausgabe der „Nautilus“, greifen, auch „The Witcher“-Fans kommen zu ihrem Recht. Andere sollten jedoch eher abwägen, ob ihnen die Inhalte gefallen und auch die allgemeineren Artikel etwas bringen.