Star Trek: Der klingonische Hamlet, William Shakespeare, Nick Nicholas & Andrew Strader (Buch)

William Shakespeare, Nick Nicholas & Andrew Strader
Star Trek: Der klingonische Hamlet
(Star Trek: The Klingon Hamlet – The Restored Klingon Version, 2000)
Übersetzung des redaktionellen Teils aus dem Amerikanischen von Liven Litaer und Rene Ulmer
Titelbild von Martin Frei
Cross Cult, 2015, Taschenbuch, 378 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-442-0 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Wie sagte Kanzler Gorkon in „Star Trek: Das unentdeckte Land“ so schön? „Sie werden Shakespeare erst wirklich genießen, wenn Sie ihn im klingonischen Original lesen.“ Dies haben sich nun einige der Fans zu Herzen genommen und in Feinarbeit die ursprüngliche „klingonische Originalfassung“ wiederhergestellt. Nun kommen auch die deutschen Leser in den Genuss der Geschichte.

„Hamlet“ ist eines der bekanntesten Stücke von William Shakespeare und lässt sich vermutlich am Einfachsten so zusammenfassen: Claudius ermordet seinen Bruder, den Herrscher von Dänemark. Indem er dessen Witwe Gertrude heiratet, kann er auch den Thron besteigen. Sein Neffe, der eigentliche königliche Erbe Hamlet, erträgt das zunächst mit Bitterkeit, sinnt aber dann auf Rache. Und genau diese stürtzt am Ende nicht nur den Ursupator und die verräterische Mutter, sondern im Grunde alle, die mit Hamlet zu tun haben, ins Unglück und den Untergang.

Warum dieses Drama die Klingonen so fasziniert und auch heute noch in den Bann schlägt, versuchen die begleitenden redaktionellen Texte zu klären. Aber eine wirkliche Antwort finden auch sie nicht.

Der deutsche Text des eigentlichen Stückes ist dem „klingonischen Original“ gegenüber gestellt, so dass begeisterte Fans nun tatsächlich hingehen können und die Geschichte für sich aufführen. Dazu gibt es auch noch Texterklärungen, die die Unterschiede zwischen irdischer und klingonischer Kultur ausgleichen und dem Ganzen einen tieferen Sinn verleihen. Letztendlich ist „Der klingonische Hamlet“ ein Gag der Fans, die das kriegerische Volk aus „Star Trek“ ins Herz geschlossen haben und gerne deren Kultur weiter ausbauen und mit irdischen Klassikern verbinden – gerade hier bieten sich Andeutungen aus dem Filmen geradezu an, um aufgegriffen zu werden. Natürlich können nicht alle Leser viel damit anfangen, aber diejenigen, die tatsächlich gelernt haben, sich in Klingonisch auszudrücken, werden sicherlich ihren Spaß an dem Buch haben.

Vielleicht wäre eine andere Ausgabe von „Hamlet“ günstiger, aber „Der klingonische Hamlet“ gehört durchaus in die Sammlung von begeisterten oder leidenschaftlichen „Star Trek“-Fans, da es ein Zitat aus dem Film in die Realität geholt hat und nun ermöglicht, das zu tun, zu dem Kanzler Gorkon die Besatzung der „Enterprise“ aufgefordert hat. Auch wenn man es letztendlich vielleicht nicht liest – das Buch macht sich als Kuriosität einfach gut im Bücherregal!