Die neuen X-Men 21 (Comic)

Brian Michael Bendis
Die neuen X-Men 21
(All New X-Men 31+32, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Sara Pichelli
Zeichnungen von Mahmud Asrar, Marte Gracia, Jason Keith
Panini, 2015, Heft, 48 Seiten, 4,99 EUR

Von Irene Salzmann

Auf dem Cover verspricht Panini den Beginn eines neuen Story-Arc für die jungen X-Men, die aus der Vergangenheit geholt wurden und nun in der Gegenwart gestrandet sind.

Als wäre das nicht schon kompliziert und gefährlich genug, werden sie nun von einer Mutantin, deren Kräfte gerade erwacht sind und der sie helfen wollten, getrennt in eine Parallelwelt geschickt. Diese ist ihnen vertraut und wieder nicht, denn ein paar Details sind anders. Marvel Girl alias Jean Grey findet als erste heraus, dass sie im „Ultimate Universe“ gelandet ist, denn der Spider-Man, der ihr begegnet, ist nicht Peter Parker, sonder Miles Morales, der nach dem Tod seines Idols in dessen Kostüm schlüpfte. Er bringt Jean zu einem jungen Genie, doch durch die Wechselwirkung seines Experiments mit den Kräften jener Mutantin verlor er alle Daten und kann ihr nicht helfen. Außerdem muss sie ihre verstreuten Kameraden finden, die noch tiefer in der Tinte sitzen als sie, bevor auch nur an eine Heimreise zu denken ist.

Nachdem bereits „Spider-Man 2099“, Miguel O’Hara, aus der Zukunft in die Gegenwart geholt wurde, hat man jetzt auch den neuen „Ultimate Spider-Man“ in die laufende Handlung der „Neuen X-Men“ eingebunden beziehungsweise umgekehrt. Wie weit dieses Crossover ausgedehnt und welche Folgen es für beide Universen haben wird, muss sich noch zeigen. Zumindest eines ist sicher: Trotz dramatischer Veränderungen, zum Beispiel der Tod vieler namhafter Helden, ist das „Ultimate Universe“ längst nicht am Ende.

Ob all diese Zeit- und Dimensionsreisen, die zuletzt etliche Marvel-Serien prägten, wirklich überzeugen können, muss jeder Leser für sich entscheiden. Zu groß ist die Gefahr, dass sich die Autoren in Paradoxa verstricken oder auf gravierende Probleme mit halbgaren Lösungen antworten. Dabei bietet Earth-616 doch genug spannende Entwicklung angesichts zahlreicher Protagonisten, die man immer wieder neu mischen kann, um für Abwechslung zu sorgen, sei es für actionreiche Konflikte oder auf privater Ebene.

Trotz Zeichnerwechsels ist „Die neuen X-Men“ 21 ganz ansehnlich illustriert, sodass man zumindest in dieser Hinsicht recht zufrieden sein kann.

Ansonsten bleibt nur: abwarten, wie sich die neue Storyline entwickelt, bevor man ein Urteil fällen kann.