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Erschienen: "Destruktion"

Beeinflusst von der Ästhetik des sowjetischen Brutalismus und der Tradition des südamerikanischen magischen Realismus, zeichnet Faye Hells neuester Roman "Destruktion" das dystopische Bild einer autoritären Gesellschaft, und betrachtet das Finden und den Umgang mit Wut in einem repressiven System. Eine Dystopie der sehr harten Gangart, die als Kommentar zum aktuellen Weltgeschehen in den letzten Monaten an Relevanz gewonnen hat.

Sprachlich im poetischen Bereich angesiedelt, ist "Destruktion" eine langsame Lektüre, die viel Aufmerksamkeit erfordert, aber zwischen den Zeilen mit Humor und Ambiguitäten belohnt. Was auf den ersten Blick wie eine klassische Protagonist-Antagonist-Dynamik scheint, entpuppt sich als Spiel zerstörter Individuen in einer zerstörten Welt. Alte Realitäten sind längst Geschichte, vage Erinnerungen an eine Vergangenheit, die kaum noch Neugierde weckt. Die Welt, inklusive aller Menschen, wird verwaltet, bürokratisiert, Glück ist eine Frage der Zuteilung, kein regulärer Bestandteil des Lebens. Ministerien bestimmen den Lebensweg, Individualität ist gefährlich.
Hoffnung müssen sich Lesende hierbei selbst erarbeiten, der Roman liefert sie nicht automatisch.

"Destruktion“ ist heute im Verlag ohneohren erschienen. (Paperback, 13,99 EUR / eBook: 3,99 EUR)

Quelle: Verlag ohneohren