Literatur-News

Neu in Kürze: "Wunder der Zukunft"

Im Verlag Dieter von Reeken erscheint Ende dieser Woche eine Neuausgabe der vier erstmals 1909/1910 in der Reihe "Wunder der Zukunft" veröffentlichten Erzählungen "Der unsichtbare Mensch vom Jahre 2111", "Der rote Komet", "Die über und unter der Erde" und "Die Seele des ägyptischen Priesters" von Robert Heymann. (Paperback mit Klappenbroschur, 316 Seiten, 20 Abbildungen, mit einem ausführlichen Nachwort (44 Seiten) von Lars Dangel, 20,00 EUR, ISBN 978-3-945807-21-7)

Robert Heymanns Leben ist heute fast nicht mehr nachzuzeichnen, und damit teilt er das Schicksal der Unzahl von Lohnschriftstellern, die in den Diensten der Unterhaltungsmaschinerie standen. Die wenigen Informationen, die in der Sekundärliteratur erhältlich sind, sind häufig falsch oder zumindest nicht verifizierbar. Seine Kriminalromane, Groschenhefte, sittengeschichtlichen Romane und Sachbücher begegnen einem hin und wieder in den Angeboten von Antiquariaten (teils auch in fremdsprachigen Ausgaben), wurden aber nach seinem Tod weitestgehend nicht mehr neu aufgelegt. Robert Heymann wurde am 28. Februar 1879 in München geboren und lebte dort auch lange Jahre. Nach anfänglichen, von der Kritik wenig wohlwollend aufgenommenen Gedichten und Dramen, und Tätigkeiten als Redakteur und Dramaturg folgten schon bald recht erfolglose phantastische und utopische Romane, begleitet von beliebten Kriminalromanen im Groschenheftformat, die - im Vergleich zu Romanen in Buchform - unglaublich hohe Auflagen verzeichnen konnten. Es folgten Romane, die unter Pseudonym erschienen und das Leben in den USA vorstellten. Daraufhin erschienen sittengeschichtliche Werke, ein Buch über den Film in der Karikatur, eine Herausgeberschaft in scheinbarer Kooperation mit Edgar Wallace (1875–1932) und schlussendlich noch ein Abenteuer-Roman. Robert Heymann, der über viele Jahre auch für den Film arbeitete, starb irgendwann im Jahr 1946. Weder das genaue Todesdatum noch der Sterbeort sind bekannt.