League of Legends: Lux (Comic)

League of Legends: Lux
(League of Legends: Lux 1-5)
Autor: John O‘Bryan
Zeichnungen: Billy Tan u.a.
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Panini, 2019, Paperback, 144 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1568-9

Rezension von Christel Scheja

Das Online-Computerspiel „League of Legends“ besteht nun schon seit über zehn Jahren und bietet den Fans inzwischen jede Menge Schauplätze und Figuren. Warum also nicht hingehen und diese auch anders verwerten? Denn Comics und Romane erlauben es auch neuen Fans, ein wenig in die Welt zu schnuppern bevor sie richtig einsteigen. Daher erscheint nun schon der zweite Comic über diese Welt, der diesmal in einem eher städtischen Gebiet angesiedelt ist.

 

Seit vielen Jahren herrscht in Demaria eine strenge Ordnung, die ein scheinbares Utopia aufrechterhält, wenn auch nicht für alle Bewohner der Stadt. Denn wer Anzeichen von Magie zeigt, wird festgenommen und verschwindet in den Kerkern der Festung. Denn diese gilt als verdorben und ihre Benutzer als extrem böse.

Auch die junge Lux ist als Mitglied der adligen Kronwacht-Familie so aufgewachsen. Sie will eigentlich ihrem Bruder in die Wache nachfolgen, der liebäugelt allerdings auch damit, sie mit seinem Freund, dem Kronprinzen, zu verheiraten.

Doch Lux verbirgt ein Geheimnis, vor allem weil sie selbst nicht damit zurechtkommt und es alles in Frage stellt, an was sie bisher glaubt. Sie trägt ein strahlendes Licht in sich - überaus mächtige Magie.


Eines der beliebten Themen in der Fantasy, das Konflikte zu schaffen weiß ist, wenn eine Gesellschaft Magie ablehnt und regelrechte Hexenjagden auf ihre Nutzer veranstaltet. Das führt natürlich zu ungerechten und grausamen Handlungen, verhärteten Fronten und Hass, der sich über Generationen fortsetzt.

Damit spielt auch dieser Band, dessen Heldin natürlich erst einmal ein hochrangiger Teil der etablierten Gesellschaft ist. Lux ist zwar nicht ganz so eine Hardlinerin wie ihr Bruder, folgt aber dem, was sie gelernt hat, bis sie merkt, dass sie selbst so ist wie die Hexe auf der Straße, die gar nichts getan hat.

Weil sie selbst keine Ahnung hat, wie sie das Licht in ihrem Inneren kontrollieren und aufhalten kann, sucht sie Rat und Hilfe bei denen, die mit der Magie umgehen können und erfährt dabei Dinge, die sie ins Zweifeln bringen. Und eine Tat folgt auf die andere, entfesselt ein actionreiches Abenteuer, durch das die Welt, in der sie lebt, auseinander bricht.

Die Geschichte endet an einem Punkt, an dem sie durchaus noch hätte weiter gehen können, was wohl auch ein Trick ist, denn vermutlich kann man im Spiel mehr über Lux‘ weiteres Schicksal erfahren.

Alles in allem ist die Handlung simpel gestrickt, die Figuren und auch Inhalte sind sehr geradlinig und weichen kam von Klischees ab. Aber die Panels sind sehr schön gezeichnet und helfen dabei, in die atmosphärische Welt einzutauchen, die im Anhang noch ein wenig ausführlicher vorgestellt wird.

Fazit: „League of Legends: Lux“ ist eine actionreiche und unterhaltsame Fantasy-Geschichte, die man ohne Kenntnis des Spiels verstehen kann, auch wenn sie sehr offen endet. Aber bis dahin kann man den wendungsreichen Werdegang einer Heldin mit verfolgen, die sicher auch im Spiel noch eine größere Rolle hat.