Onkel Dagobert 4 (Comic)

Onkel Dagobert 4
Artwork & Text: Carl Barks
Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Ehapa, 2011, Hardcover, 168 Seiten, 24,95 EUR, ISBN 978-3-7704-3320-9

Von Irene Salzmann

Das vierte Hardcover-Album, das Carl Barks und den Abenteuern von Dagobert Duck gewidmet ist, beinhaltet 23 Geschichten aus den Jahren 1955 und 1956, darunter keine deutsche Erstveröffentlichung. Einige Comics, die in der Regel keinen Titel haben, sind nur eine Seite lang und auf die Pointe ausgelegt. Die ‚richtigen‘ Erzählungen hingegen können eine Länge von bis zu 29 Seiten haben, sind abenteuerlich oder/und fantastisch. Mit von der Partie sind meist Donald, Tick, Trick und Track.

Ausnahmsweise ist in einigen Beiträgen nicht Onkel Dagobert die Hauptfigur, sondern Daniel Düsentrieb, was für zusätzliche Abwechslung sorgt.

Onkel Dagobert und seine Neffen begeben sich in „Das Land unter der Erdkruste“. Die Angst, der Geldspeicher könnte durch ein Erdbeben zerstört werden, ja, die Fantastilliarden könnten verloren gehen, veranlasst den reichsten Erpel der Welt, eine Expedition ins Erdinnere zu unternehmen. Was er und seine Begleiter in den Hohlräumen vorfinden, hätte niemand erwartet.
Hier bedient sich Carl Barks der Theorie von einer hohlen Erde, wie sie zum Beispiel von Jules Verne in „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ und in H. G. Wells in „Die Zeitmaschine“ (die Kultur der Morlocks) verarbeitet wurde. Natürlich fällt die Barks’sche Variante sehr viel humoriger aus und verlangt von den Ducks Köpfchen, um das erstaunliche Problem lösen zu können.

Ein äußerst wertvolles Artefakt ist Onkel Dagobert verloren gegangen: „Die Krone des Dschingis Kahn“. Zusammen mit den Neffen reist er zum Hindukusch, wo angeblich der sagenhafte Yeti gesichtet wurde und eine große Gefahr darstellt.
Hier fühlt man sich an Homers „Odyssee“ erinnert, ähnelt der Yeti doch ein wenig dem Zyklopen Polyphemos, der den Held und seine Mannen einsperrte und nur durch eine List besiegt werden konnte.

Ein Hypnotiseur schickt Dagobert und Donald auf eine „Reise in die Vergangenheit“. In einem früheren Leben vergruben sie einen Schatz auf einer Insel, den sie nun bergen wollen, ohne dem anderen den ihm zustehenden Anteil zu gönnen. Ein Wettlauf mit nicht vorhersehbarem Ausgang beginnt.
Diesmal stand der traditionelle Piraten-Mythos Pate, demnach einst nahezu jeder Kapitän seine Schätze auf einem abgelegenen Eiland vergrub. Das wertvolle Gut sollte später der Königin übergeben werden, doch dazu kam es nicht mehr. Seltsam nur, dass sich die beiden Hauptfiguren nach der Hypnose zwar an das ganze Drumherum erinnern, nicht aber daran, worum es sich bei dem Schatz handelte.

Das sind nur drei Beispiele für die zeitlosen Geschichten von Carl Barks, die man auch nach rund 60 Jahren immer noch begeistert liest, da sie unterhaltsam sind und die Figuren mit ihren nachvollziehbaren, wenn auch oft übersteigerten Sorgen überzeugen. Die Zeichnungen sind sehr gefällig und gehen Hand in Hand mit den Dialogen. Ein grandioser Lesespaß für alle Altersgruppen!