Clone Rebellion 1: Republik, Steven L. Kent (Buch)

Steven L. Kent
Clone Rebellion 1: Republik
(Clone Rebellion 1: Republic, 2006)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Helga Parmiter
Cross Cult, 2014, Paperback, 530 Seiten, 16,80 EUR, ISBN 978-3-86425-445-1 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Steven L. Kent erlebte hautnah den Siegeszug der Videospiele mit und begleitete diesen nicht nur begeistert als Journalist, sondern auch als Mitherausgeber von Zeitschriften. 2006 entschloss er sich dazu, Romane zu verfassen. Dabei entstand die „Clone Rebellion“-Serie von denen nun der erste Band, „Republik“, auf Deutsch erschienen ist.

In einer fernen Zukunft hat es die Menschheit nicht nur geschafft, sich zu einer Nation zu vereinen, sondern auch das Weltall zu erobern. In allen sechs Armen der Milchstraße haben sie Kolonien gegründet, die aber immer noch von der Erde aus kontrolliert werden. Die „Vereinigte Obrigkeit“ hat sich jedoch mittlerweile in einen despotischen Moloch verwandelt, der jede Art von Rebellion unterdrückt. Das geeignete Werkzeug dazu sind die riesigen Klonarmeen, die von mächtigen erdgeborenen Admirälen kontrolliert werden und so programmiert wurden, dass sie jedem Befehl gehorchen.

Private First Class Wayson Harris ist deshalb in den Truppen ein Sonderling. Er ist eine Waise, ein natürlich geborener Mensch, und deshalb gewohnt, selbstständig zu denken und alles zu hinterfragen. Deshalb hört er auch. als er nach seiner Ausbildung auf einen gottverlassenen Stützpunkt versetzt wird, auf die Warnungen eines erfahrenen Söldners und kann so mit dessen Hilfe den Angriff eines abtrünnigen Generals abwehren. Das bleibt nicht ohne Folgen. Harris wird befördert und versetzt, nicht ahnend, dass damit eine Folge von Ereignissen losgetreten wird, die ihm bald nicht nur die Augen öffnen, sondern auch eine Wahrheit enthüllen, die man ihm bisher verschwiegen hat, Wissen, das alles in Frage stellt, an was er bisher geglaubt hat.

Wie bei jeder Serie so dient auch diesmal der erste Band dazu, um den Helden einzuführen und die Weichen für weitere Entwicklungen zu stellen. Der Autor weiß zwar genau, wie er Spannung erzeugen und den Helden in Schwierigkeiten verwickeln kann, aber er bringt ihn nicht allzu sehr in Gefahr. Weitere Nebenfiguren werden vorgestellt, die vermutlich auch in der Zukunft eine Rolle spielen werden und nicht nur schmückendes Beiwerk sind. Allerdings verzichtet Kent zugunsten einer straffen Handlung darauf, den Hintergrund zu sehr auszubauen. Man erfährt nur das über die Vereinigte Obrigkeit, was unbedingt für die Geschichte notwendig ist, nichts darüberhinaus. Dafür gibt es mehr Beschreibungen von Waffen und Ausrüstung der Soldaten, so wie man es auch aus den entsprechenden Spielen kennt.

Wie in der Military SF üblich, stehen die Action und die Kameradschaft der Figuren im Mittelpunkt. Dabei bedient der Autor natürlich alle Klischees, die man aus den entsprechenden amerikanischen Soldatenfilmen kennt, was es aber auch leichter macht, sich alles klar vorzustellen ohne dabei die Handlung aus den Augen zu verlieren. Die Geschichte ist insgesamt sehr routiniert und flott geschrieben. Sie geht zwar nicht sonderlich in die Tiefe oder regt gar zum Nachdenken kann, kann aber ohne irgendwelche Längen unterhalten und in den Bann schlagen. Alles in allem bekommt man das, was man erwartet, garniert mit einigen netten Überraschungen und Wendungen und einem angemessenen Abschluss, der aber dennoch Lust auf mehr macht.

„Clone Rebellion“ wendet sich an die Fans actionreicher Military SF, die nichts gegen die üblichen Klischees über Marines und zunächst sehr archetypische Helden einzuwenden haben, aber eine unterhaltsame und kurzweilige Handlung mögen, die nichts an Spannung vermissen lässt, auch wenn sie natürlich weder Charaktertiefe noch Gesellschaftskritik erwarten sollten.