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Top-Hits: Die Highlights der kommenden Monate

Zweimal jährlich fragt Phantastik-News.de die Herausgeber der wichtigsten deutschsprachigen Reihen im phantastischen Bereich nach ihren Lieblingstiteln im kommenden Halbjahr. Hier sind die Highlights der kommenden Monate.

Blanvalet

Wenn George R.R. Martin Neuseeländer wäre, würde er David Hair heißen. Denn Hair hat mit „Die Brücke der Gezeiten“ ein wahres High-Fantasy-Meisterwerk geschaffen, das seinesgleichen sucht. Und „Ein Sturm zieht auf“ ist der Auftakt zu diesem atemberaubenden Epos.

Die Mondflutbrücke liegt tief unter der Ozeanoberfläche. Aber alle zwölf Jahre erhebt sie sich aus den Fluten und verbindet die beiden Kontinente Yuros und Antiopia. Zweimal schon hat Yuros seine Armeen von Kriegern und Magiern über die Brücke geführt, um sich das Nachbarreich zu unterwerfen. Jetzt naht die dritte Mondflut, und der Westen rüstet sich zum finalen Schlag. Aber es sind drei unscheinbare Menschen – ein gescheiterter Magi-Schüler, eine Spionin und Mörderin, die ihr Gewissen entdeckt, und ein einfaches Marktmädchen –, die über das Schicksal der Welt entscheiden werden…

Hair ist es gelungen, eine beeindruckende, Gänsehaut verursachende Atmosphäre zu erschaffen. Ein toller Weltenentwurf, fesselnde Charaktere und eine faszinierende Geschichte über Intrigen, Verrat, Liebe und Magie – ich konnte den Roman nicht mehr aus der Hand legen, so tief versunken war ich in diese Welt. „Die Brücke der Gezeiten“ hat nicht nur mein eigenes, sondern wird definitiv das Herz von jedem Martin-Fan höher schlagen lassen.

Wer düstere dreckige Fantasy im Stil von Joe Abercrombie mag, ist bei Michael Marcus Thurners „Der Gottbettler“, der im November 2013 erscheinen wird, genau richtig. Ist es heroische Fantasy? Unbedingt! Sind die Helden sympathisch? Äh … Als Nachbarn möchte ich sie eigentlich nicht. Aber möchte man ihnen als Leser folgen? Unbedingt!

Da ist zum Beispiel Terca. Jeden Tag steigt sie in die Klippen und wartet auf den Mut zu springen, und jeden Tag klettert sie wieder in Sicherheit zu ihrem Leben als Kräuterkundige und Giftmischerin. Bis eines Tages die Horden des Gottbettlers vor der Stadt auftauchen und ihr ein skrupelloses Angebot gemacht wird. Dann ist da der Krieger Rudynar Pole, der das Vergessen im Alkohol sucht. Die Taten seiner Vergangenheit sind zu schrecklich, als dass er mit ihnen leben könnte. Bis eines Tages ein junger Magier mit einer Mission in sein Leben tritt. Und zuletzt der Magierschüler Pirmen. Er hat von seinem Meister den Auftrag erhalten, das einzige Mittel aufzuspüren, das den Gottbettler noch aufhalten kann. Er fühlt sich geehrt, bis er erkennt, dass er nur ein Spielball der Mächtigen ist. Drei Menschen, die das Schicksal gegen ihren Willen zusammenführt, um einem furchtbaren Gegner entgegenzutreten. Doch der Gottbettler hat alles geplant …

Michael Marcus Thurner kennt man als Leser bislang vor allen Dingen von der Heftromanserie „Perry Rhodan“, wo er zu den Stammautoren zählt. Wenn man mehr über ihn erfahren möchte, besucht man ihn am besten auf seiner Web-Seite www.mmthurner.at.

Der dritte Titel von Blanvalet, den sich Fantasy-Leser auf keinen Fall entgehen lassen sollten, ist „Der Prinz der Rache“ von Torsten Fink. Der Roman spielt in der gleichen Welt wie seine „Schattenprinz“-Trilogie, ist aber völlig in sich abgeschlossen. Man trifft nur einige alte Bekannte wieder.

Will Gremm ist fünfzehn Jahre alt, als sein Vater ermordet wird. Andere mögen es eine ordentliche Hinrichtung nennen, aber Will weiß, dass sein Vater das Opfer eine skrupellosen Intrige geworden ist. Nun wächst er unter den Ärmsten der Armen auf und muss seine Mutter und seine jüngeren Geschwister beschützen. Doch er versagt. Allerdings verspricht Will seiner Mutter vor ihrem Tod, dass er bittere Rache üben wird. Rücksichtslos kämpft er sich zurück an die Spitze der Gesellschaft. Der Preis, den seine kleine Schwester für seinen Ehrgeiz zahlen muss, ist schrecklich. Aber das ist für Will nur ein weiterer Ansporn, Rache für die Familie Gremm zu üben. Er ahnt nicht, dass sein Weg nur Schmerz bereithält…

Brent Weeks und Peter V. Brett haben gezeigt, dass sie keine Jugendromane schreiben, nur weil ihre Helden am Anfang des Buchs noch sehr jung sind. Genauso ist es bei „Der Prinz der Rache“. Torsten Finks Karriere als Autor begann im Jugendbuch und auch seine Fantasy-Romane waren anfangs noch für ein jüngeres Zielpublikum. Doch mit „Der Prinz der Rache“ hat er eindeutig einen Roman für erwachsene Leser vorgelegt. Vielleicht ist das der Grund, warum dieser Roman meiner Meinung nach sein bislang bester ist. Er wird im Februar 2014 erscheinen.

Holger Kappel


Heyne

Michael Smith: „Nach dem Sturm“
Erlebt die Science Fiction ein kleines Revival? Sind Filme wie „Oblivion“ und „Elysium“ die Vorboten eines neuen Interesses an SF-Stoffen jenseits von „Star Trek“, „Star Wars“ & Co.? Das wäre schön. Denn zumindest literarisch hat sich das Genre – wie üblich unbemerkt von den Breitenscannern des Kulturbetriebs – weiterentwickelt, hat die Gegenwartsliteratur Science-Fiction-Themen inkorporiert und die Science Fiction Gegenwartsthemen. Ein perfektes Beispiel für beide Entwicklungen ist Michael Smiths Roman „Nach dem Sturm, der eine Zukunftswelt schildert, in der der Klimawandel einschneidende gesellschaftliche und politische Folgen zeitigt – so einschneidend, dass kaum mehr von Gesellschaft und Politik die Rede sein kann, zumindest nicht in unserem Sinne. Wunderbar dicht erzählt, ohne sich in Sprachgeklingel zu verlieren, und ganz und gar stimmig gebaut: „Nach dem Sturm“ ist ein Science-Fiction-Roman für alle – und vor allem für die, die meinen, die Science Fiction hat ihnen nichts mehr zu bieten.

Karen Lord: „Die beste Welt“
Und noch eine Science-Fiction-Empfehlung: Karen Lord ist eine hochtalentierte junge Autorin, die sich der Phantastik verschrieben hat und mit ihrem neuesten Roman „Die beste Welt“ sogar ein nahezu klassisches Planetenabenteuer erzählt; aber eben nicht ganz, denn Karen Lord hat karibische Wurzeln, und so ist es kein Wunder, dass sie eher auf den Spuren von Ursula K. Le Guin als auf denen von, sagen wir einmal, Hal Clement wandelt. Natürlich haben ihre fernen Welten andere physikalische Rahmenbedingungen als die Erde, aber entscheidend ist, dass die dortigen Gesellschaften ganz anders funktionieren, ja, dass sie vielleicht sogar besser funktionieren als die auf der Erde. Seien wir ehrlich: Seit Le Guin hat sich kaum mehr ein Autor oder eine Autorin an einen solchen utopischen Entwurf herangetraut – allein dafür muss man schon vor Karen Lord den Hut ziehen.

China Miéville: „Perdido Street Station“

Klar, dieses Buch ist eine Neuauflage, aber was für eine! Zuvor geteilt, jetzt in einem Band, wie es sein soll: Mit „Perdido Street Station“ hat China Miéville die Phantastik um die Jahrtausendwende im wahrsten Sinne des Wortes gerockt. Denn was er aus unzähligen Genre-Zutaten – Science Fiction, Fantasy, Horror, Politparabel etc. – macht, ist wohl mehr mit einem neuen Musikstil zu vergleichen als mit irgendetwas anderem. Miéville baut eine ganz und gar einzigartige Welt – eine Stadt, in der Kulturen und Techniken auf so wunderbare wie groteske Weise verschmelzen – und erfindet gleichzeitig einen neuen literarischen Sound. Was kann ein Schriftsteller mehr erreichen? Glauben Sie mir, ich weiß, was ich sage: Wer diesen Roman noch nicht gelesen hat, hat etwas verpasst.

Sascha Mamczak


Knaur

Brom: „Krampus“
„Krampus“ ist unser absoluter Spitzentitel im Herbst bei kNAUR. Nach dem großen Erfolg von Broms Debüt “Der Kinderdieb“ (2010) legt der US-Autor und Illustrator jetzt mit einem Roman um die Figur des Krampus nach. Was hat er nun damit gemacht? Er hat aus Krampus und dem Nikolaus zwei unversöhnliche Feinde gemacht, denn vor über 500 Jahren hat der Nikolaus Krampus, den Herrn des heidnischen Julfestes, von seinem Thron gestürzt und Weihnachten etabliert. Seitdem kennt Krampus nur noch einen Gedanken: Der Nikolaus muss sterben! Doch dafür braucht er den magischen Sack des Weihnachtsmanns, der weit mehr kann als nur Geschenke herbeizaubern. Als dieser Sack unverhofft in den Besitz des Musikers Jesse Walker gerät, findet dieser sich unvermittelt in einer Auseinandersetzung auf Leben und Tod wieder.

Diese Geschichte passt aber nicht nur zu Brom als Autor, sie bietet ihm auch zahlreiche Gelegenheiten, sein einzigartiges Können als Illustrator auszuspielen. Und so wird auch „Krampus“ genau wie „Der Kinderdieb“ wieder mit Illustrationen des Autors versehen sein.

Thomas Finn: „Schwarze Tränen“
Thomas Finn hat sich für seinen Roman „Schwarze Tränen“ eine der bekanntesten deutschen Sagen ausgesucht, um sie in die Gegenwart zu holen: Doktor Faustus.

Als Lukas eine Nacht im berühmten Faust-Zimmer des Staufener Gasthauses „Zum Löwen“ verbringen will, bricht buchstäblich die Hölle los. Den Auftakt macht der mächtige Zauberer Agrippa von Nettesheim, der von Lukas den berühmten Höllenzwang seines Urahn fordert – leider hat Lukas nur keine Ahnung, was der Zauberer von ihm will. Die Situation wird auch dadurch nicht besser, dass kurz nach Agrippas Erscheinen ein Froschregen über Staufen hernieder geht – und die Frösche sich in beunruhigender Anzahl in Richtung Lukas‘ Zimmer bewegen. Erst das Auftauchen eines kleinen schwarzen Pudels namens Mephisto rettet Lukas aus der Zwickmühle und vor dem machtgierigen Zauberer. Doch auch Mephisto hat nicht ganz uneigennützige Pläne. Wie sich nämlich herausstellt, hat Lukas Urahn in der Hölle eine Rebellion angezettelt und Mephisto vom Höllenthron gestoßen. Doch ohne Mephisto gibt es nichts mehr, was die Teufel und Dämonen davon abhalten würde, ungehindert unsere Welt zu überschwemmen. Um das zu verhindern, muss Lukas Mephisto helfen, ihn wieder auf seinem Thron zu installieren. Die Zusammenarbeit mit einem veritablen Teufel erweist sich dabei allerdings als nicht ganz einfach, da Mephisto Lukas immer wieder dazu zu überreden versucht, doch endlich einen Höllenpakt mit ihm einzugehen – und bei seinen „Überredungskünsten“ wendet der schwarze Pudel gerne auch mal teuflisch-fiese Tricks an. Dennoch gelingt es den beiden, herauszufinden, was sie tun müssen, um Mephisto wieder als Höllenfürst einzusetzen: Sie müssen die sogenannten Teufelstränen finden, drei sagenumwobenen und äußerst kostbare Diamanten. Aber ihre Verfolger, allen voran Agrippa von Nettesheim, sind ihnen auf den Fersen und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Heike Eva Schmidt: „Die gestohlene Zeit“
„Die gestohlene Zeit“ ist nach „Purpurmond“ der zweite Roman von Heike Eva Schmidt bei Knaur. Die Helden in dieser Geschichte sind zwar junge, aber schon erwachsene Protagonisten.

Die Heldin ist diesmal die Studentin Emma. Emma findet auf einer Reise durch die Dolomiten im Jahr 1985 unterhalb des berühmten Rosengarten-Massivs einen wunderschönen Ring, der ihr aber kurze Zeit später von zwei jungen Männern aus ihrer Reisegruppe abgenommen wird. Die beiden Diebe türmen, Emma bleibt zurück – und das soll sich als ihr Verhängnis erweisen. Denn in der Abenddämmerung verwandeln sich die Steine um sie herum auf einmal in einen prächtigen Rosengarten – und gleichzeitig stürmt eine Horde hässlicher, fieser Zwerge auf sie ein, die sie beschuldigen, den Ring gestohlen zu haben, und sie in ihren unterirdischen Stollen verschleppen. Denn der Ring gehörte offenbar niemand geringerem als dem Zwergenkönig Laurin. Laurin entpuppt sich bei näherer Betrachtung leider als der hässlichste und fieseste der ganzen Zwergenschar. Außerdem bestimmt er spontan, dass er Emma in drei Tagen heiraten will. Für Emma ist ganz klar: Sie muss da so schnell wie möglich wieder weg! Ihr erster Plan, den sie zusammen mit dem Mitgefangenen Jonathan ausheckt, besteht darin, die Zwerge so betrunken wie möglich zu machen, in der Hoffnung, dass diese irgendwann bewusstlos werden und die beiden sich rausschleichen können. Doch dummerweise sind die Zwerge trinkfester als gedacht, außerdem halten sie Emma, nachdem diese mit dem neuen Zwergen-Party-Hit „Eisgekühltes Met und Branntwein“ die Zwerge zu reichlich Alkoholkonsum animieren wollte, für die perfekte Braut für ihren Chef. Ein neuer Plan muss also her, und diesmal gehen Emma und Jonathan etwas drastischer vor: Sie vergiften die Zwerge kurzerhand mit einer großen Dosis Rotem Fingerhut. Das funktioniert soweit ganz gut, doch Laurin gelingt es im letzten Moment, den beiden noch einen Fluch hinterherzujagen. Zurück an der Oberfläche warten dann auf Emma und Jonathan gleich mehrere schockierende Erkenntnisse: Erstens: Laurins Fluch zwingt Emma nachts in die Gestalt einer Katze und Jonathan tagsüber in die Gestalt eines Raben. Zweitens: Um den Fluch zu lösen, müssen sie Laurins Ring wiederfinden. Drittens: In den paar Tagen ihrer Gefangenschaft sind in der Oberwelt offenbar fast 30 Jahre vergangen. Emma und Jonathan befinden sich nicht mehr im Jahr 1985, sondern im Jahr 2013. Wie sollen sie nach all der Zeit die Diebe und den Ring wiederfinden?

Patricia Kessler


Lyx

Philippa Ballantine: „Die Runen der Macht – Göttliche Rache“
Hier hatten wir den ersten Teil bereits vorgestellt, aber ich mag die Serie einfach total gern und empfehle sie immer wieder mit Freuden.

Die Kriegerin Sorcha Faris und ihr Partner Merrick Chambers sollen eine Delegation des Kaisers begleiten. Ihr Ziel ist die exotische Stadt Orinthal, in der die alten Götter noch verehrt werden, die für Sorcha und ihresgleichen nur noch Ammenmärchen sind. In Orinthal erwartet sie eine böse Überraschung. Ein geheimnisvoller Mörder treibt sein Unwesen. Zur selben Zeit erweckt die Schwester des Kaisers eine uralte, gefährliche Göttin zum Leben. Sorcha und Merrick müssen alles daransetzen, um eine Katastrophe zu verhindern.

Wer schon „Die Runen der Macht – Der verfluchte Prinz“ gelesen und genossen hat, wird die ruppige und zigarrenrauchende Sorcha und ihren liebenswerten jungen Partner Merrick (der viel mehr ist, als er zu sein scheint) sicher genauso ins Herz geschlossen haben wie ich. Band 1 der Serie ist im August 2013 bei Lyx erschienen.

Kristen Callihan: „The Darkest London – Im Bann des Mondes“
Auch hier der zweite Band einer Serie, den man aber, wie bei der Romance üblich, auch lesen kann, ohne Band 1 zu kennen. Mit „The Darkest London – Kuss des Feuers“ landete Callihan im Jahr 2012 einen Überraschungserfolg in der amerikanischen Romance-Szene: ein düster-romantischer Fantasyroman im viktorianischen London. Und das zu recht. Selten ist es einer Autorin in diesem Genre so hervorragend gelungen, ein erotisches Prickeln zu erzeugen, ohne gleich alle Hüllen fallen zu lassen. Mit einem feinen Gespür für das Genre, für ihre Charaktere und für das Setting (das inspiriert ist von Gothic Storys) zeigt die Autorin, was Romance at its best wirklich kann. Im zweiten Band nimmt sich Callihan des Werwolf-Mythos an, und Werwölfe und viktorianisches London bringen einem gleich mit wohligem Schauer die Atmosphäre von Filmen wie „Wolfman“ ins Bewusstsein. Nur, dass die Geschichte hier natürlich kein tragisches Ende findet ;-).

Nach dem Tod ihres herrschsüchtigen Ehemanns ist die junge Witwe Daisy Ellis Craigmore entschlossen, endlich das Leben in vollen Zügen zu genießen. Doch dann wird Daisy von einem Werwolf angegriffen und kommt nur knapp mit dem Leben davon. Zum Glück kann sie auf die Hilfe des attraktiven Marquis of Northrup zählen, der jedoch selbst ein dunkles Geheimnis hütet.

Ilona Andrews: „Land der Schatten – Seelenträume“
Und eine weitere Serie, die man auf jeden Fall noch mal erwähnen muss – eine Serie, die sich irgendwie allen Versuchen widersetzt, sie in eine Schublade einzuordnen. Und das macht es umso reizvoller, denn das Wichtigste ist, dass die Geschichten aus dem „Edge“ einfach nur bezaubernd, berührend, humorvoll und mitreißend sind.

Das „Edge“ ist die Grenze zwischen zwei Welten – der Wirklichkeit, wie wir sie kennen, und einer Welt der Magie. Die Menschen im Edge können zwischen beiden Welten hin und her reisen, ohne dabei Schaden zu nehmen. Doch das Leben dort ist hart, und manchmal erwachen die Wesen aus Märchen und Legenden zum Leben… Charlotte de Ney ist eine Heilerin, die schon viel Leid erfahren musste. Als der Schwertkämpfer Richard Mar verletzt zu ihr gebracht wird, wird ihr Leben erneut auf den Kopf gestellt. Richard will einem gefährlichen Menschenhändlerring das Handwerk legen, und Charlotte erklärt sich bereit, ihm zu helfen.

Anja Arendt


Piper

Michael Peinkofer: „Die Könige“
Jahre, oder, nach Erdwelt-Maßstäben, Jahrhunderte lang haben uns die unwiderstehlichen Orks Balbok und Rammar begleitet und in ihre Schlachten gegen Gut und Böse mitgenommen. Und nun, nach dem vierten „Orks“-Band soll wirklich Schluss sein? Ja – und nein! Denn die dunkelste Ära der Geschichte von Erdwelt hat ja erst begonnen. Die Zwerge beherrschen das einst friedvolle Reich und haben eine Schreckensherrschaft errichtet, die Menschen ebenso wie Orks und andere Völker unterdrückt. Michael Peinkofers neue Serie „Die Könige“ erzählt von diesem finsteren Zeitalter – und dem Funken Hoffnung, der einen geblendeten Krieger, eine Elfin und zwei Orks antreibt, das Schicksal doch noch zum Besseren zu wenden…

Jan Oldenburg: „Totentrickser“
Wer mit seinen Fantasy-Helden nicht auch mal gemeinsam lachen will, bitte diese Zeilen überspringen … wirklich, ich meine es ernst! Humor, bitte weiterlesen. Keinen Humor, bitte weiterlesen bei Abschnitt 3… Denn bei Jan Oldenburg, dem gefeierten und preisgekrönten Autor von „Fantastik AG“, darf es nicht ohne den feinsinnigen, schrägen Witz zugehen, der an beste Momente von Terry Pratchett und Walter Moers erinnert, ohne auch nur im Entferntesten mit den beiden Autorenkollegen vergleichbar sein zu wollen. In „Totentrickser“ bringt eine wagemutige Heldengruppe gleich zu Beginn ihren gefährlichsten Gegner um – einen Totenbeschwörer. Doch der hat noch eine kleine Tochter, Nenia, der sich die Helden nun annehmen müssen – und sie haben nicht damit gerechnet, dass ihre größte Herausforderung erst begonnen hat.. Jan Oldenburg ist eine der originellsten und interessantesten neuen Stimmen der deutschsprachigen Fantasy.

Terry Pratchett: „Dunkle Halunken“
Der neue Roman von Terry Pratchett – so einfach ist das, und so großartig! Von der Scheibenwelt nimmt uns der Meister diesmal mit ins London des 19. Jahrhunderts, wo der verwahrloste Straßenjunge Dodger einer unbekannten Schönen das Leben rettet und dadurch nicht nur zum Helden, sondern auch zur Zielscheibe geheimnisvoller Attentäter wird. Von „Publishers Weekly“ als „Pratchetts Meisterstück“ gewürdigt, ist „Dunkle Halunken“ der wohl erfrischendste und spannendste Pratchett seit vielen Jahren. Aber was rede ich, jeder Fan hat ohnehin schon den Bestellknopf gedrückt…

Carsten Polzin


(Zusammenstellung: C. Kuhr)