Jack McDevitt: Echo (Buch)

Jack McDevitt
Echo
(Echo, 2005)
Aus dem Amerikanischen von Frauke Meier
Titelbild: Arndt Drechsler
Bastei-Lübbe, 2011, Taschenbuch, 528 Seiten. 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20646-9 (auch als eBook erhältlich)

Von Gunther Barnewald

Der vorliegende Roman ist das fünfte, in sich abgeschlossene Abenteuer der Teams Benedict/Kolpath nach „Die Legende von Christopher Sim“ (Bastei-Lübbe TB 24134), „Polaris“ (Bastei-Lübbe TB 24349), „Die Suche“ (Bastei-Lübbe TB 24362) und „Das Auge des Teufels“ (Bastei-Lübbe TB 24386).

Der Antiquitätenhändler Alex Benedict und seine Assistentin Chase Kolpath, die wie immer als Ich-Erzählerin fungiert, werden wieder einmal durch Zufall auf ein altes Artfakt aufmerksam. Eine Steintafel mit merkwürdigen Schriftzügen soll verschenkt werden, die einst dem verstorbenen Forscher Somerset Tuttle gehörte, der sein Leben lang nach fremden Intelligenzen suchte und dazu den Weltraum bereiste. Als Chase die Tafel jedoch bei Tuttles ehemaligem Besitz abholen möchte, waren drei junge Leute schneller, Kolpath hat das Nachsehen. Alex und Chase eruieren schließlich, dass die Tafel in den Besitz von Rachel Bannister gelangt ist, einst Raumpilotin für ein Reiseunternehmen und zudem früher Tuttles Geliebte. Bannister wendet jeden Trick an, um Alex dazu zu bringen, von der mysteriösen Tafel abzulassen, was diesen nur umso sturer reagieren lässt. Ist die Tafel doch das Artefakt einer Alienkultur? Haben Tuttle und Bannister etwas entdeckt was so monströs ist, dass sie es verheimlichen mussten? Oder steckt ein anderes bedrohliches Mysterium hinter den Hieroglyphen? Als Mordanschläge auf Chase und ihren Chef verübt werden, wird beiden klar, dass ihre Nachforschungen ein gefährliches Ausmaß angenommen haben, zum Umkehren ist es jedoch längst zu spät...

Wie in allen Vorgängerbänden geht es auch bei „Echo“ um die Suche nach fremden Zivilisationen und ungelöste Rätsel der Menschheitsgeschichte. Erneut verpackt McDevitt die extrem spannende Handlung in eine kriminalistische Struktur, welche den Leser bei Laune hält. Absolut meisterhaft ist dabei der Spannungsbogen gestaltet. Der Autor konstruiert diesen mit leichter Hand und kühlem Kopf bis zum schlussendlichen Höhepunkt der Erzählung.

Die dichte Atmosphäre, die glaubhaften Charaktere und die wunderbaren Handlungselemente verschmelzen bei McDevitt zu einer genialen Einheit, die optimalen Lesegenuss garantiert. Dazu kommen die hervorragenden Übersetzungen von Frauke Meier, die seit 2004 alle Romane bei Bastei-Lübbe von Jack McDevitt ins Deutsche überträgt, was nicht nur Kontinuität, sondern auch ein hohes Niveau garantiert.

Vor allem die Romane um das Team Alex Benedict/Chase Kolpath und die Geschichten um Priscilla „Hutch“ Hutchins sind durchgängig famose SF-Unterhaltung. Deshalb muss auch an dieser Stelle wieder konstatiert werden: McDevitt ist definitiv der beste Abenteuer-SF-Schriftsteller der Gegenwart und einer der besten aller Zeiten.

Liste aller auf Deutsch erschienen Werke des Autors:

Romane:
1) „The Hercules Text“ (1986) als „Erstkontakt“ (1990): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24126.
2) „A Talent for War „(1989) als „Die Legende von Christopher Sim“ (1990): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24134 (Benedict/Kolpath 1).
3) „The Engines of God“ (1994) als „Gottesmaschinen“ (1996): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24208 (Hutch 1).
4) „Ancient Shores“ (1996) als „Die Küsten der Vergangenheit“ (1998): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24235.
5) „Eternity Road“ (1997) als „Die ewige Straße“ (1998): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24245.
6) „Moonfall“ (1998) als „Mondsplitter“ (2000): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24268.
7) „Infinity Beach“ (2000) als „Spuren ins Nichts“ (2001): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24291.
8) „Deepsix“ (2001) als „Die Sanduhr Gottes“ (2004): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24321 (Hutch 2).
9) „Chindi“ (2002) als „Chindi“ (2004): BasteiLübbe Taschenbuch 24328 (Hutch 3).
10) „Omega“ (2003) als „Omega“ (2005): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24341 (Hutch 4).
11) „Polaris“ (2004) als „Polaris“ (2006): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24349 (Benedict/Kolpath 2).
12) „Seeker“ (2005) als „Die Suche“ (2007): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24362 (Benedict/Kolpath 3).
13) „Odyssey“ (2006) als „Odyssee“ (2008): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24369 (Hutch 5).
14) „Cauldron“ (2007) als „Hexenkessel“ (2008): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24377(Hutch 6).
15) „The Devil´s Ey“e (2008) als „Das Auge des Teufels“ (2009): Bastei-Lübbe Taschenbuch 24386 (Benedict/Kolpath 4).
16) „Echo“ (2010) als „Echo“ (2011): Bastei-Lübbe Taschenbuch 20646 (Benedict/Kolpath 5).

Die beiden ersten Romane des Autors erschienen auch gemeinsam als Bastei Lübbe Taschenbuch 24274.

Zudem gibt es auf Deutsch (neben einigen Kurzgeschichten) eine Storysammlung des Autors:
„Standard Candle“ (1996) als „Übersetzungen aus dem Kollosianischen“ (2009): Edition Andreas Irle.

Der Autor ist möglicherweise und hoffentlich Gast auf dem Leipziger Elstercon vom 22.-24. Juni 2012.