Sternenfaust 176: Rendezvous mit einem Klon, Guido Seifert (Buch)

Sternenfaust 176
Rendezvous mit einem Klon
Guido Seifert
Cover: Arndt Drechsler
Bastei, 2011, Heft, 68 Seiten, 1,75 EUR

Von Olaf Menke

Seit ewiger Zeit war in der Milchstraße die Entwicklung hoch stehender Technik unmöglich – gigantische Quallen genannt Orphanen hatten Zivilisationen, die einen bestimmten Stand der Technik erreicht hatten, einfach zerstört. Bis es den Menschen gelang, die Orphanen zu beseitigen. Dieses Ereignis führte dazu, dass hoch stehende Zivilisationen, die sich in Parallelräumen seit Ewigkeiten versteckt hielten, zurück in die Realität kehrten und die Zerstörung der Milchstraße herbeigeführt wurde.

Die KOSMISCHE DYARCHIE hatte das Ende der Galaxis vorgesehen, da hier Chaos und Zufall zu stark in den Vordergrund getreten waren. Als Einzige wurde Dana Frost von diesem Untergang nicht betroffen – via „Auge des Universums” wird sie aus dem Jahr 2273 zurück ins Jahr 2254 geschickt und verhindert den „STERNENFAUST II-Zwischenfall”, wodurch eine alternative Zeitlinie entsteht. Das Schiff ist 2257 unterwegs nach Sternstein IV als es von unbekannten Gegnern aus dem Bergstrom-Raum gedrängt und angegriffen wird. Die Fremden entern das Schiff und die Besatzung verliert das Bewusstsein – nicht ohne das Dana kurz vorher noch mitbekommt, dsas deren Anführer scheinbar Richard J. Leslie zu sein scheint – was allerdings nicht sein kann, da dieser bereits 2250 ermordet wurde. Leslie war der erste Captain der STERNENFAUST I. Nachdem die Besatzung wieder zu sich kommt setzt man den Weg nach Sternstein IV fort wo unterdessen von denselben Unbekannten eine neuartige Laserwaffe entwendet wurde. Die unbekannten Angreifer haben Sternstein IV schwer verwüstet, eine Raumstation zerstört und einen Mitentwickler der Laserwaffe, Dr. Ashkonto Tregarde, entführt...

Dr. Tregarde erwacht und findet sich auf dem Planeten Gemini Prime wieder. Er kann sich frei bewegen und entdeckt Stück für Stück, dass er von Klonen umgeben ist die offenbar durchnummeriert sind. Auf der Suche nach Antworten begegnen ihm Klone von Morax und anderen Alienvölkern, welche einwandfrei die Sprache der Menschen beherrschen. Er begegnet der Nummer zwei, welcher sich als ein Klon von Richard J. Leslie herausstellt. Tregarde selbst wird zwar als Nummer neun bezeichnet, sei angeblich aber nicht geklont weil seine Originalfähigkeiten für die Weiterentwicklung des geklauten Nano-Lasers benötigt werden. Als Alendei sich Gemini Prime nähert wird der Laser an deren Schiffen getestet und es taucht gar eine nachgebaute STERNENFAUST II samt geklonter Dana Frost („Nummer acht”) auf, die sogar mit Tregarde anbandeln will. Da Tregarde sich nicht fügen will, wird ihm ein Implantat ins Hirn eingesetzt, welches ihn mit dem so genannten HIVE verbinden und ihn gefügig machen soll...

Guido Seifert nutzt diesen Roman um die durch die Klone verursachten skurrilen Situationen gekonnt und für den Leser nachfühlbar seltsam erscheinen zu lassen. Tregardes anfängliche Wanderung durch eine Gemini-Stadt erzeugt eine wunderbar merkwürdige Atmosphäre, die den Leser gefangen nimmt, da hier bekannte Figuren dann auch im späteren Verlauf in einem ganz anderen Kontext gezeigt werden als in der Serie normal üblich. Hier erklärt sich auch bereits das Auftauchen des bereits lange toten Richard J. Leslie.

Auf der Leserseite erklärt Serienchef Thomas Höhl übrigens, er sei kein Fan von alternativen Handlungsverläufen und es würde „früher als erwartet” eine Rückkehr zur alten Zeitlinie geben. Ich persönlich begrüße das zumindest in einer Hinsicht, vermisse ich doch schon jetzt die Space-Oma. Aber wie lautet die oft genutzte Verabschiedungsformel in diesem Roman: „Man sieht sich!”