ZE 3 (Comic)

Yuki Shimizu
ZE 3
Aus dem Japanischen von Stefan Hofmeister
EMA, 2010, Taschenbuch, 200 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-7295-6

Von Irene Salzmann

Noch immer grollt Genma seinem Vater, der ihn und die Mutter einst aus dem Haus warf und der offenbar nur an einer einzigen Person hing: Himi. Nun ist der Vater gestorben, und alles, was ihm gehörte, fiel an Genma – auch Himi, an dem sein neuer Besitzer all seinen Verdruss auslässt. Himi hat keine andere Wahl, als zu gehorchen, denn er ist ein Kami, eine Papierpuppe, die der Puppenmacher Waki angefertigt hat und die ihrem Kotodama dienen muss.

Obwohl Genma ihn unfreundlich behandelt und zum Sex zwingt, weicht Himi nicht von seiner Seite. Die anderen Kotodama und Kami sehen dies mit Skepsis, vor allem Raizo, der nicht vergessen kann, was Genma Kon antat. Als Genma endlich erkennt, wie viel ihm Himi bedeutet, ist es zu spät...

Nachdem sich die ersten beiden Bände von „ZE“ auf die Beziehung von Raizo und Kon konzentrierten, stehen diesmal Genma und Himi im Mittelpunkt. Yuki Shimizu erzählt eine Tragödie, die mit vielen erotischen Szenen gespickt ist, in der auch sanfte Gewalt angewendet wird, sodass man den Band ausschließlich einem erwachsenen Publikum empfehlen kann, das mit diesen Abbildungen umzugehen weiß.

Die humorigen Momente treten früh in den Hintergrund. Rückblenden beleuchten, was vor Jahren geschah, so dass man Genmas und Himis Handeln nach und nach zu verstehen beginnt. Gleichzeitig eskaliert die Situation, und der Band endet mit einem Cliffhanger, der offen lässt, ob Genma wieder jemanden verloren hat, der ihm viel bedeutete – oder ob es eine zweite Chance für ihn gibt.

Die Zeichnungen sind sehr explizit und überlassen kaum etwas der Phantasie. Die komplizierten Beziehungen, die Genma zu den Personen seines Umfelds unterhält, dominieren eine Handlung, die zunehmend interessanter wird. In Folge wartet man gespannt auf die Fortsetzung.