Star Trek New Frontier 4: Die Waffe, Peter David (Buch)

Star Trek New Frontier 4
Die Waffe
Peter David
(Star Trek – New Frontier: Fire on High, 1999)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen
Cross Cult, 2011, Taschenbuch, 280 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-942649-04-9

Von Christel Scheja

„Star Trek New Frontier“ geht mit „Die Waffe“ nun bereits in die vierte Runde. Bereits zum Ende des letzten Jahrhunderts begründete der Zyklus den neuen Umgang mit dem „Star Trek“-Universum, in dem nun nicht mehr nur die altbekannten Figuren Abenteuer er- und überleben durften.

Die „U.S.S. Excalibur“ unter dem Kommando von Mackenzie Calhoun bewegt sich schon eine ganze Weile durch den tholianischen Sektor, in dem nach dem Zusammenbruch des Imperiums das Chaos ausgebrochen ist. Das Schiff soll die Zivilisten unterstützen und ihnen beim Lebenserhalt oder der Flucht helfen. Natürlich werden dabei auch Informationen über die Völker des Sektors gesammelt ... und nicht immer können sie sich aus allen Kampfhandlungen heraushalten, so sehr sie es versuchen. Calhoun ist auch niemand, der lange vor einem Kampf zurückschreckt, gehört er doch selbst zu einem sehr misstrauischen und kriegerischen Volk. Glücklicherweise kann er sich voll auf sein Kommando konzentrieren, da seine im Pon-Farr befindliche Wissenschaftsoffizierin Selar einen anderen gefunden hat, der ihr über die Zeit der Brunft hinweghelfen kann – einen der Ingenieure des Maschinenraums.

Während einige Mannschaftsmitglieder noch in den Ruinen eines Planeten festhängen und dessen Geheimnisse zu ergründen versuchen, kommt derweil der Crew an Bord etwas anderes zu Ohren. Auf dem Planeten Ahmista lebt eine einsame menschliche Frau. Sie klammert sich dabei an eine seltsame Waffe und löscht nach und nach das Leben auf der Welt aus. Lieutenant Robin Lefler horcht auf, denn viele Zeichen deuten darauf hin, dass es sich dabei um ihre Mutter handeln könnte, die vor mehr als zehn Jahren bei einem Unfall ums Leben kam. Deshalb ist sie besonders interessiert, sich das genauer anzusehen. Doch kann Captain Calhoun das erlauben?

Zwar werden immer noch Geheimnisse aus dem letzten Band, „Märtyer“, aufgeklärt, sodass es weiterhin eine Verbindung zu den anderen Bänden des Zyklus’ gibt, die Handlung konzentriert sich aber in erster Linie auf einen neuen Handlungsbogen. Interessanterweise geht es dabei ruhiger zu als sonst. Obwohl oder vielleicht gerade weil es sich um eine Waffe handelt, verzichten die Sternenflottenoffiziere auf Angriffe und versuchen anders herauszufinden, was gespielt wird. Wichtig ist vor allem, dass niemand anderes die Waffe in die Hände bekommt und sie missbraucht. Da die Trägerin menschlich zu sein scheint, müssen sie sich zudem mit der Angst einheimischer Völker herumschlagen, was die Mission auch nicht einfacher macht. Doch wieder sind es die Menschen, denen es gelingt durch sehr persönlichen Einsatz Probleme zu lösen und damit zu zeigen, dass es nicht immer um große Heldentaten und dramatische Kämpfe gehen muss. Im Mittelpunkt stehen diesmal auch weniger der Captain und seine direkte Brückencrew, sondern die liebenswerte Robin Lefler hat ihre großen Momente.

Alles in allem bleibt die Spannung durch diesen etwas anderen Schwerpunkt auf einem moderaten Niveau, zumal immer noch nicht wieder alle Fragen sofort und vollständig beantwortet werden. Anders als der letzte Band endet dieser allerdings runder und humorvoller, was dem Zyklus auch sehr gut tut.

„Die Waffe“ steht damit in der Tradition des Zyklus’ und bildet mit seinem Vorgängerband „Märtyrer“ eine Einheit. Die Geschichten sind zwar nichts für actionverwöhnte Fans, spiegeln aber den Geist des „Star Trek“-Universums im Sinne von Gene Roddenberry gekonnt und stimmungsvoll wieder.