Bad Earth 24: Meister der Lügen, Manfred Weinland (Buch)

Bad Earth 24
Manfred Weinland
Meister der Lüge
Titelillustration von Arndt Drechsler
Zaubermond, 2010, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Die Zeit, da das Rochenschiff die Galaxien erkundete, scheint zunächst einmal vorbei zu sein. Die Rubikon ist ins Angksystem zurückgekehrt, um dort, im Auftrag der scheinbar allmächtigen Ganf, gegen deren Widersacher vorzugehen. Nachdem die scheinbar undurchdringliche Zeitschranke durch das selbstlose Opfer der Angkgeborenen überwunden wurde, wird die Rubikon zur verbotenen Welt Portas entführt. Hier, in der Heimat der Ganf, treffen sie nicht nur auf Zejna, den Ort der Letzten Erfüllung, den Friedhof der unsterblichen Genf, sondern sie wandeln auch auf den Pfaden eines unvergessenen Kameraden.

Vor Jahrtausenden half bereits einmal ein Mensch den Ganf im Kampf gegen die Auruunen, den Urfeind der Unsterblichen. Prosper Mérimées Einsatz ist legendär, doch nun droht den Ganf erneut der Untergang. John Cloud und seine Freunde sollen es einmal mehr richten – kommen aber im Finale vom Regen in die Traufe ...

Es passiert so Einiges in vorliegendem Buch. Nicht nur, dass wir die Tabuwelt Portas endlich näher kennenlernen, auch das Geheimnis um die Ganf wird – zumindest ein wenig – gelüftet. Dennoch konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die große Handlung zumindest ein wenig auf der Stelle tritt. Statt faszinierender Einzelabenteuer voller exotischer Weltraumregionen erwartet den Leser ein Gigantomatismus unbegreiflichen Ausmaßes. „Größer“ scheint das Gebot der Stunde, nicht nur was die äußere Erscheinung der in Wahrheit riesengroßen Ganf anbelangt, sondern auch deren Kräfte und nicht zuletzt deren Widersacher. Ein gottähnliches Volk löst das Nächste ab, was dazu führt, dass die Überzeugungskraft verlorengeht.

Natürlich kann nicht in jedem Buch das Rad neu erfunden werden, neue, tolle Ideen wie zum Beispiel der schon legendäre Aqua-Kubus auftauchen, oder große, entscheidende Schlachten geschlagen werden. Dennoch ist der rote Faden zu undeutlich, geht es fast zögerlich voran. Neben dem großen Handlungsbogen um das Schicksal der Rubikon wird, wie dies in den Romanen inzwischen gängige Praxis ist, ein weiterer Subplot eingebaut. Dieses Mal geht es um die Sternlinge, Emissionen der Ganf, die auch Varx mit seinem Erbe in Berührung bringen.

Insgesamt gesehen ein Roman, der mich ein wenig hilflos, ja orientierungslos zurückgelassen hat, der Vieles anstößt, wobei noch nicht so richtig zu erkennen ist, wohin die Reise gehen wird.