Udo Carll: Heiße erotische Träume (Buch)

Udo Carll
Heiße erotische Träume
Blue Panther Books, 2020, Taschenbuch, 216 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-96477-347-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Irene Salzmann

Udo Carll verfasste Liebesgedichte - „Liebesgedichte“, „Erotik und Sehnsuchtsgedichte“ -, bevor er bei Blue Panther Books eine Sammlung kurzer Erotik-Storys, „Heiße erotische Träume“, veröffentlichte. Der Band offeriert 29 Erzählungen aus der Perspektive von Mann, Frau und Körperteil, sowie einen Code, der den kostenlosen Abruf einer weiteren Geschichte, „PoTraum“, erlaubt.

Man kann die Storys als Quickie bezeichnen und tatsächlich als die Träume liebender Menschen, wie sie mit dem Partner intim werden beziehungsweise möchten. Namen spielen keine Rolle. Er, Sie, das Geschlechtsorgan schildern, was sie sich wünschen, wie es möglich wird, wie sie es genießen an Orten wie dem Bett, in einem Boot, im Auto, unter der Dusche, in der Sauna, unter der Zuhilfenahme von Massageöl, der BDSM-Einrichtung eines Klubs, süßen Früchten und so weiter. Eine Handlung gibt es nicht, bloß die Vorbereitungen, die Schilderung der Erwartungen und den Akt an sich.

Angesichts der Kürze und der Anonymität der Akteure, die es dem Leser erlaubt, selber in die jeweiligen Rollen zu schlüpfen, bleibt es nicht aus, dass sich die Geschichten vom Aufbau und Inhalt her ähneln, beispielsweise wird gern in Brustwarzen gebissen und das Hinterteil geschlagen. Auch die Wortwahl ist wenig abwechslungsreich, verniedlicht sie vor allem die Geschlechtsteile als „Bällchen“ und „Pfläumchen“. Da wird nun wohl so mancher beim Verzehr von Pflaumenkuchen, Hackbällchen und Pflaumenknödeln abwegige Gedanken bekommen…

Wer der Ansicht ist, ‚in der Kürze liegt die Würze‘ und dass solche Geschichten zu eigenen Aktivitäten inspirieren, wird die Storys sicher gern zwischendurch als Lektüre wählen. In diesem Fall ist es ratsam, zwischen den einzelnen Erzählungen Pausen einzulegen, denn die Ähnlichkeit lässt doch sehr bald Langeweile aufkommen.