HOPF Autorenkollektion 1: Forschungskreuzer Cimarron, Hubert Haensel (Buch)

HOPF Autorenkollektion 1
Forschungskreuzer Cimarron
Hubert Haensel
Titelbild: Axel Blotevogel
VPH, 2020, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 218 Seiten, 13,00 EUR, ISBN 978-3-86305-351-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Seit einiger Zeit verschwinden Handelsraumer im Bereich einer Dunkelwolke. Nach einem weiteren Hyperraumsturm findet die Raummarine ein verlassenes Rettungsboot eines der verschollenen Raumschiffe. Gibt es Überlebende, die auf Rettung hoffen? Das Forschungsraumschiff „Cimarron“ unter dem Kommando von Diana Rossfeldt wird ausgesandt, die Dunkelwolke zu erforschen und nach den verschollenen Schiffen zu suchen.

Kaum im Gebiet der Dunkelwolke angekommen, attackiert ein Schwarm von riesigen Energiekugeln die „Cimarron“. Der Forschungsraumer transmittiert in die Dunkelwolke und stößt im Innern auf einen scheinbar verlassenen Planeten. Dass sich dieser als Lebewesen entpuppt, das sich von anorganischer Materie ernährt wäre eine wissenschaftliche Sensation, wenn die „Cimarron“ denn dem gefräßigen Wesen entkommen könnte.

Ein Beiboot mit einem Besatzungsmitglied hat sich der Planet bereits geholt, da gelingt in buchstäblich letzter Sekunde die Flucht. Vorher aber stellt der Havarierte noch eine geistige Verbindung zu seiner Kommandantin her und berichtet ihr davon, dass die Mannschaften der verschwundenen Schiffe, wie er nun auch, im Hyperraum gefangengesetzt sind.

Als Kommandantin Rossfeldt eine Rettungsmission starten will, verweigert die Admiralität ihre Zustimmung. Doch so einfach will die Kommandantin die Menschenleben nicht abschreiben: Die Crew der „Cimarron“ desertiert und kehrt auf Rettungsmission zur Dunkelwolke zurück.


Es war die goldene Zeit der Science Fiction in Deutschland. Die Rede ist vom Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre, während der fast ein Dutzend Heftromanreihen dem zumeist jugendlichen Fan und Leser Nachschub an Lesestoff anbot. „Terra Astra“ hieß eine der Reihen, in der in wöchentlichem Abstand zumeist deutschsprachige Autoren ihre Romane veröffentlichten.

Mit dabei ein damals noch unbekannter, junger Bankangestellter, der später einmal zum Autorenkreis der weltgrößten Heftromanreihe stoßen sollte. Die Rede ist natürlich von Hubert Haensel, dessen inhaltlich zusammenhängende zweite und dritte Veröffentlichung nun gesammelt und leicht überarbeitet als erster Band der neu gestarteten HOPF Autorenkollektion im Verlag Peter Hopf vorliegt.

Die Reihe soll dem Leser vergessene Perlen aus der Ära wieder zugänglich machen. Dabei richtet sich die Reihe nicht nur an Altleser, die mit den Romanen wieder in ihre eigene Jugend eintauchen wollen, sondern auch an junge SF-Fans, denen sich ein bislang unbekanntes Subgenre öffnet. Nicht immer steht bei den Romanen die wissenschaftliche Authentizität im Vordergrund, die Verfasser wollten ihre Leser mit viel Sense of Wonder in die Weiten des Alls entführen und spannende Abenteuer anbieten.

Insoweit ist „Forschungskreuzer Cimarron“ als Auftaktband eine folgerichtige Entscheidung gewesen.

Die beiden ursprünglich als „Terra Astra“-Bände 395 und 411 erschienen Romane bieten all das, was die besten damaligen Titel auszeichnet: Freude am Fabulieren, das faszinierende, gefährliche aber auch schöne All als Bühne der Handlung und, und dies war für die damalige Zeit wahrlich nicht üblich, eine Frau im Kommandosessel.

Die Handlung selbst bietet uns bekannte Versatzstücke (der alte, verbohrte Kommisskopf, Raumgefechte), aber auch merkwürdig fremde Energiewesen, riesenhaftes, fremdes Leben und eine faszinierende Rettungsmission. Die beiden nahtlos ineinander übergehenden Hefte lesen sich auch heute noch flüssig auf einen Rutsch durch.

So ist dies ein überzeugenden Auftakt der neuen Edition, dem dieses Jahr noch zwei weitere Bücher von Falk-Ingo Klee und Hanns Kneifel folgen sollen.