Torsten Weitze: Die Eherne Stadt - Der 13. Paladin 3 (Buch)

Torsten Weitze
Die Eherne Stadt
Der 13. Paladin 3
Titelbild: Petra Rudolf
bene Bücher, 2019, Paperback, 458 Seiten, 15,99 EUR, ISBN 978-3-947515-73-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Vor ein paar Jahren noch war das Leben – nun, nennen wir es einfach. Ahren wuchs in einem kleinen, abgelegenen Kaff heran, das Leben schien vorgezeichnet zu sein. Wie sein trunksüchtiger Vater würde er als ungelernter Feldarbeiter einen kargen Lohn nach Hause - oder sagen wir besser: in die Kneipe - tragen; und eines Tages im Bett sterben.

Doch dann nahm ihn der Waldläufer in die Lehre; die Weihe offenbarte, dass ausgerechnet der Junge der verheißene, langerwartete dreizehnte Paladin wäre. Seine Mission: zusammen mit seinen zwölf unsterblichen Paladin-Brüdern dem dunklen Gott IHN, DER ZWINGT entgegenzutreten, ihn zu besiegen und so die Welt zu retten.

Vorher aber gilt es, die Ausbildung zu vervollständigen, seine Mitstreiter kennenzulernen und diese zu sammeln. Da kommt es mehr als ungelegt, dass einer der Paladine, zum Zeitvertreib hat sich dieser als Wächter verdingt, kurz davor ist, von des Sonnenkaisers Truppen massakriert zu werden.

Der Monarch selbst belagert die Eherne Stadt, in der aus Zwergenstahl die Waffen für das Reich geschmiedet werden. Lange schon hat sich der Konflikt verselbstständigt, sind die Fronten verhärtet. Um die Menschen zu retten, machen sich unsere Gefährten daran, einen Kompromiss auszuloten und einen Friedensvertrag aufzusetzen. Doch dann kommen die Truppen von IHM, DER ZWINGT ins Spiel - ein erfolgreicher Angriff auf die Waffenkammer des Reiches würde die Chancen des dunklen Gottes entscheidend steigern…


Im vorliegenden dritten Band der Reihe legt der Autor eine kleine Pause ein. Soll heißen, dass er sich den Platz nimmt um seine Figuren mit mehr Tiefe auszustatten. Naturgemäß geht dies ein wenig zulasten der Action, lernen wir doch viele neue, für die Fortsetzung der Handlung wichtige Figuren kennen, erfahren mehr aus dem Leben und der oftmals leidgeplagten Vergangenheit der Unsterblichen und folgen unserem Erzähler in seine weitere Ausbildung.

Eine beginnende Romanze wird angedeutet; der Verfasser konzentriert sich aber eher darauf, uns sein Figurenkabinett und die Welt weiter vorzustellen.

Und so schlecht fand ich den Ansatz gar nicht. Die wechselvolle Geschichte, die die Unsterblichen - Paladine wie Magier – offenbaren, erweist sich als interessant, die wachsenden Gaben unseres Protagonisten lassen uns an ersten Triumphen teilhaben. Zudem lernen wir immer mehr von der Welt kennen und auch die finsteren Wesen, die sich unseren Helden in den Weg stellen werden deutlicher beschrieben und damit greifbarer. Dazu kommt im Finale ein aufopfernder Kampf, der unseren jungen Ahren vor innere Gewissensnöte stellt. Dass er seine Handlungen, seine Kämpfe und seine Opfer hinterfragt, von Gewissensbissen gepeinigt wird macht ihn lebendiger und als Person runder.

Somit ist „Die Eherne Stadt“ insgesamt ein Roman, der mehr der Legung eines soliden Fundaments dient, dabei aber die Unterhaltung des Lesers nicht vergisst und neugierig darauf macht, wie es weitergehen wird.