Mythenland 5: Die Dunkle Welt, Volker Ferkau, Jana Paradigi und Silvia Primas (Buch)

Mythenland 5
Die Dunkle Welt
Volker Ferkau, Jana Paradigi und Silvia Primas
Titelbild: Arndt Drechsler
Kelter, 2010, Taschenbuch, 384 Seiten, 4,80 EUR

Olaf Menke

Nun liegt er also vor, der fünfte und letzte Band des „Murgon“-Zyklus', welcher die erste Runde dieser Serie abschließt. Wie der Presse zuletzt entnommen werden konnte, sind die Schwesterserien „Roberta Lee“ und „David Johnson“ kürzlich eingestellt worden und auch „Mythenland“ drohte wohl dieses Schicksal. Laut der Internet-Seite zur Serie ist hier allerdings eine Pause bis zum Januar vorgesehen, dann soll es wohl einen vierbändigen, weiteren Zyklus geben – Cover und Titel sind dort schon zu besichtigen.

Nachdem im vierten Band die Vergangenheit des Zwergs und des Barbaren aufgerollt wurde, bestimmt der fünfte Band zunächst die Geschichte des blinden Magisters Agaldir (eine Art Gandalf des Mythenlandes), welcher recht spät zu unserer Heldengruppe stieß und nun aber aufgrund seiner Fähigkeiten mit in den Fokus des Geschehens rückt. Auf der Zielgerade dieses Zyklus gilt es allerdings, die ganzen Handlungsfäden zu einem Ende zu bringen und dieses erledigen die Autoren dann auch mit Schmackes. Schon länger bekannt war, dass einer der Helden sterben würde – dieses wird auch erledigt, allerdings völlig unerwartet und absolut nicht so, wie man es erwartet hat. Danach geht es dann Schlag auf Schlag, natürlich bekommen die Bösen ihr Fett weg, aber auch die Guten kommen nicht ohne Blessuren aus der Geschichte. Ich mag hier nicht viel mehr erzählen, es würde den Lesespaß doch deutlich mindern.

Wie schon im Vorband überrascht der Autor mit zahlreichen unerwarteten Wendungen, teilweise bleibt einem beim Lesen wirklich die Spucke weg. Das Finale hatte ich in dieser Form überhaupt nicht erwartet und ich bin froh, dass es zumindest meiner Lieblingsfigur dieser Serie nicht an den Kragen ging... Um das Pensum zu schaffen, hatte sich Volker Ferkau für diesen Band Hilfe in Form der Autorinnen Jana Paradigi und Silvia Primas geholt. Jana Paradigi arbeitet zurzeit am sechsten Band, welcher im Januar erscheinen soll und den nächsten Zyklus eröffnen wird, den „Sharkan“-Zyklus.

Rückblickend auf die fünf Bücher gefielen mir eigentlich alle, vor allem die letzten beide jedoch am besten, da hier die Handlung richtig in Fahrt kam und der Autor mit etlichen Überraschungen aufwartete. Außer Konkurrenz lief der dritte Band mit den Riesen – hoffentlich hört man von denen noch mal was. Insgesamt boten die fünf Bände aber einen gut ausgedachten und geplanten Storybogen, welcher zwar zunächst etwas vorhersehbar begann, dann aber immer mehr Eigenleben entwickelte. Man mag Kelter nur Durchhaltevermögen zumindest bei dieser Serie wünschen, wenn schon nicht als Verkaufserfolg, so sollte der Verlag erwägen, diese Serie als Prestigeobjekt zu verbuchen.