Pacific Rim: Tales from the Drift (Comic)

Travis Beacham (Ideen), Joshua Fialkov (Autor)
Pacific Rim: Tales from the Drift
(Pacific Rim: Tales from the Drift 2016)
Titelbild und Zeichnungen: Marcos Marz, El Garing
Übersetzung: Franz He
Cross Cult, 2018, Hardcover, 112 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-573-1

Rezension von Christel Scheja

Vor einigen Jahren landete Guillermo del Toro mit „Pacific Rim“ einen Überraschungshit, schien doch die Mischung zwischen westlichem SF-Spezialeffekt-Gewitter und fernöstlicher Mecha-Action beim Publikum sehr gut anzukommen, so dass im März 2018 endlich auch eine Fortsetzung ins Kino kommt. Aber natürlich gibt es auch immer wieder zwischendurch die eine oder andere Geschichte zu erzählen, wie „Tales from the Drift“ beweist.

 

Monster aus dem All, die sogenannten Kaju machen seit einiger Zeit die Meere und vor allem die Tiefsee unsicher und breiten sich dort immer weiter aus. Da sie nun auch Schiffe und Küsten angreifen und Menschen töten, muss etwas gegen die Monster unternommen werden.

Dankenswerterweise haben japanische Wissenschaftler und Techniker zusammen mit Kräften aus dem Rest der Welt Mechas entwickelt, die es mit den teilweise riesigen Kreaturen aufnehmen können. Menschen steuern diese mit Hilfe ihres Geistes, der sich mit der künstlichen Intelligenz der Kampfmaschinen verbindet. Aber das hat auch seine Gefahren, denn zu leicht kann man sich in „der Drift“ verlieren.

Das Ehepaar Duc und Kaori Jessup gehört zu den erfahrensten Piloten und hat schon viele Kämpfe hinter sich. Leider beginnt das auch ihre Persönlichkeit zu verändern und die kriselnde Beziehung hat Auswirkungen auf ihre Einsatzfähigkeit, was gerade jetzt fatal sein könnte. Deshalb reißen sich die beiden zusammen, als neue Kaju die Meere rund um Australien unsicher machen, denn sie wissen, was auf dem Spiel steht.


Man merkt schon, dass die Graphic Novel in erster Linie die Fans des Films anspricht und für die Fortsetzung anfüttern soll, denn die Macher verzichten darauf, allzu viel vom Hintergrund zu erklären - man sollte also schon gewisse Vorkenntnisse mitbringen, um zu verstehen, was die Helden eigentlich tun, und welchen Gefahren sie sich dabei aussetzen. Denn hat man etwa den Film nicht gesehen, kann man die Risiken und auch die Begeisterung der Betroffenen nicht so wirklich nachvollziehen.

Die persönlichen Probleme der Helden hier sind natürlich das Salz in der Suppe und bringt alles entsprechend in Fahrt, da die Handlung durch die Streitereien vorangetrieben und intensiviert wird.

Das drückt sich auch in den Zeichnungen aus, die sich ein wenig verändern, wenn von der Realität in die Drift und dort auftretende Visionen gewechselt wird. Manchmal ein wenig kryptisch, aber vermutlich für den Fan nachzuvollziehen sind die Entwicklungen, die neben der Action für die notwendige Spannung sorgen.

Alles in allem dürfte der Comic durchaus Lust auf den Film machen - sei es nun auf das Original oder das Sequel, was vermutlich Absicht war. Nur wer die Geschichte „einfach so“ lesen will, der wird eher enttäuscht sein, das sie doch zu sehr in den Hintergrund eingebunden ist.

Das macht „Pacific Rim: Tales from the Drift“ zu einem Appetithappen für die Fans des Films, die sich auch auf die Fortsetzung freuen, aber weniger interessant für die normalen Comic-Leser, die auf leicht verständliche Comic-Action gehofft haben, denn die bekommen sie hier nicht wirklich.