Timo Kümmel: Vorsehung (Buch)

Timo Kümmel
Vorsehung
Atlantis, 2017, A4 Broschüre, 60 Seiten, 11,90 EUR, ISBN 978-3-86402-562-4

Rezension von Jan Niklas Meier

„Timo Kümmel ist eine bildgewaltige Säule der deutschen Phantastik.“ Mit diesen Worten wird der Klappentext des ersten Bildbands des Künstlers eingeleitet. Was vielleicht etwas sehr poetisch klingt, ist dennoch wahr: Timo ist eine solche Säule. Wenige Kleinverlage phantastischer Gefilde haben nicht zumindest einige Bücher im Sortiment, dessen Umschläge von ihm veredelt worden sind. Timo Kümmel ist omnipräsent in der deutschen Phantastik, so könnte es auch heißen - und zwar in einem überaus positiven Sinne. Mal märchenhaft, mal düster, oft nachdenklich, stets passend zum Inhalt kommen Timos Arbeiten daher. Ob Verlag oder Selfpublisher: Wer auf der Suche nach einem Illustrator für sein Werk ist, findet in Timo Kümmel einen kompetenten Geschäftspartner und wunderbaren Künstler.

 

Nun liegt im Atlantis Verlag also ein Bildband mit ausgewählten Arbeiten vor - endlich, so könnte man meinen. Das Werk kommt hochwertig aufgemacht daher und wurde vom Künstler selbst eingeleitet, kommentiert und mit einem Nachwort versehen. Diese Texte sind es, die „Vorsehung“ besonders interessant machen, offerieren sie doch einen intimen Einblick in den künstlerischen wie persönlichen Werdegang Timo Kümmels. Die ausgewählten Bilder vermitteln dann einen wunderbaren Einblick in die Vielfältigkeit der Arbeiten des Illustrator: von bunt bis düster, von heiter bis tieftraurig - alles ist dabei.

 

Redaktionell betreut wurde das Werk von Christian Endres, einem persönlichen Freund des Porträtierten. Es ist schließlich auch ein Bild, das Timo für ein Werk dieses Freundes entworfen hat, welches mich am meisten beeindruckt: Das Cover von „Sherlock Holmes und die tanzenden Drachen“ bleibt nach wie vor mein ganz persönliches Highlight der Arbeiten des Künstlers.

Wer sich für phantastische Kunst interessiert und in Buchcovern mehr sieht als ein nettes Gimmick auf der Vorderseite, der wird mit „Vorsehung“ seine wahre Freude haben. Auch ein ärgerlicher kleiner Fehler beim Satz des Vorworts mag den überaus positiven Gesamteindruck nicht zu trüben.