Star Trek Seekers 2: Divergenzpunkt, Dayton Ward & Kevin Dilmore (Buch)

Star Trek Seekers 2
Divergenzpunkt
Dayton Ward & Kevin Dilmore
 (Star Trek - Seekers: Point of Divergence, 2014)
Übersetzung: Susanne Picard
Titelbild: Rob Caswell
Cross Cult, 2017, Taschenbuch, 398 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-95981-439-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Nachdem schon in den „Vanguard“-Romanen andere Figuren die Hauptrollen in den Romanen spielten, setzen die Autoren nun diesen Trend in einer weiteren Trilogie fort, die locker an die oben genannte Serie anschließt. Auch „Star Trek Seekers“ bewegt sich in der immer noch weitestgehend unerforschte Taurus-Region, die auch von den Klingonen beansprucht wird.

 

Dabei sind die Crews der beiden Sternenflotten-Schiffe „Sagittarius“ und „Endeavor“ auf die primitive Zivilisation der Tomol gestoßen, von denen scheinbar keiner älter als achtzehn Planetenumläufe wird, denn diejenigen, die sich zu verändern beginnen, sterben einen freiwilligen Tod - bis jetzt. Ihr Schicksal und ihre Verwandlung scheinen mit den Geheimnissen zusammenzuhängen, die dort in den undurchdringlichen Dschungeln zu finden sind und in eine ferne Vergangenheit zurückreichen, ja sogar zu den Shedai.

Noch während Außenteams versuchen, mehr herauszufinden, eskaliert die Situation, denn nun sorgen auch die Klingonen für Stress und die auf dem Planeten gestrandete Crew der „Sagittarius“ muss um ihr Überleben kämpfen, denn immer mehr Tomol verwandeln sich in Wesen, die ihnen durch psychische Kräfte mehr als überlegen sind und dabei eine immense Aggressivität an den Tag legen.

Nun müssen die Sternenflotten-Angehörigen sogar mit ihren Feinden eine Allianz eingehen, wenn sie das Problem lösen wollen, denn eines ist sicher - so wie sie jetzt sind, dürfen die Tomol nicht auf die Galaxis losgelassen werden.


Die Ereignisse von „Divergenzpunkt“ schließen direkt an die von „Zweite Natur“ an, so dass es im Prinzip zwingend notwendig ist, den ersten Band der Reihe zu kennen, um überhaupt zu verstehen, was los ist. Als ebenfalls vorteilhaft erweist es sich, mehr über die Shedai und ihre Bedeutung für den Sektor zu wissen, auch wenn Unkenntnis in der Beziehung eher zu verschmerzen ist.

Wie fast jeder Mittelband, so weist auch dieser Schwächen auf, denn noch immer werden nicht besonders viele Fragen beantwortet; diesmal plätschert die Handlung trotz Action nur so dahin und scheint nicht wirklich viel voran zu treiben, was nicht schon im ersten Band angedeutet und vorbereitet wurde. Letztendlich krankt die Geschichte aber zu sehr daran, dass es diesmal einfach zu viele Handlungsebenen gibt, die Szenen viel zu kurz sind um wirklich in Erinnerung zu bleiben und keiner der Charaktere wirklich irgendein Profil bekommt. Die Tomol werden äußerst zweidimensional dargestellt, die Klingonen rücken eher in den Hintergrund und das schwächt auch die Spannung sichtlich ab, da die Action auf keinem besonders festen Boden steht.

Heraus kommt ein handwerklich solider „Star Trek“-Roman, der zwar all das bietet, was man aus anderen Büchern des Universums auch kennt, zusammen mit handfester Action, aber das Thema selbst vermag kein Stück zu fesseln, da die Figuren sehr blass bleiben.