Green Arrow Megaband 1: Der neunte Zirkel (Comic)

Benjamin Percy
Green Arrow Megaband 1
Der neunte Zirkel
(Green Arrow: Rebirth 1-11, 2016/2017)
Übersetzung: Jörg Faßbender
Zeichnungen von Otto Schmidt, Juan Ferreyra, Stephen Byrne
Panini, 2017, Paperback, 276 Seiten, 26,00 EUR

Rezension von Karl E. Aulbach

Benjamin Percy erzählt mit „Der neunte Zirkel“ im „Green Arrow“-Megaband 1 eine zusammenhängende Geschichte um den grünen Bogenschützen. Enthalten sind in dem mit 276 Seiten sehr umfangreichen Softcoverband gleich elf US-Ausgaben. Großer Vorteil für die deutschen Leser ist natürlich, dass man die Geschichte damit im Zusammenhang lesen kann und zumindest auch beim Kauf am Kiosk nicht Gefahr läuft, ein Heft zwischendrin zu verpassen. Der Preis hört sich zwar im ersten Moment etwas hoch an, aber auch hier spart der Leser gegenüber einer Veröffentlichung in Einzel- und Großbänden erheblich.

 

Die Story bietet für Neuleser einen guten Einstiegspunkt. Die DC Comic-Verantwortlichen hatten ja wieder einmal einen großen Break im DC-Universum verfügt. Der Titel gehört in das DC-Universum „Rebirth“. Für Altleser stellt sich das Ganze leider nicht so gut dar. Hier wird unsagbar Vieles aus den alten Heftserien und der Fernsehserie miteinander vermischt, sodass ein recht unausgegorener Serienhintergrund entstanden ist.

Beispielsweise taucht - was viele protestierende Altleser gewünscht haben - Black Canary wieder auf. Diesmal aber nicht als Ehefrau sondern zunächst als Bekannte. Nachdem die beiden aber recht schnell wieder ein Paar werden, kann man das gewiss verkraften. Im Moment ist es sogar positiv, da Black Canary auch ein bisschen mehr Eigenleben entfaltet und sich weit besser als Partnerin und Kampfgefährtin präsentiert, als dass oftmals früher der Fall war. Insofern wurde sie der Figur aus der Fernsehserie angenähert.

Aus der Fernsehserie „Arrow“ übernommen wurde auch die Figur des John Diggle, der sich aber ebenfalls recht gut in die Handlung einfügt. Eine weitere wichtige Nebenfigur im neuen Team Arrow ist seine neue Schwester Emiko - gezeugt von Oliver Queens Vater zusammen mit Shado -, die nicht nur eine begnadete Kämpferin sondern auch sonst eine recht diffizile Persönlichkeit ist.


Handlungsmäßig geht es darum, dass Green Arrow einer Bande von Menschenschmugglern auf die Spur kommt und dabei auch in seiner Identität als Oliver Queen Ermittlungen anstellt. Dabei stößt er in seiner eigenen Firma auf Ungereimtheiten, die dazu führen, dass der Chef seiner Firma ihn liquidieren will, ihn in öffentlichen Misskredit bringt und sich seine Firma unter den Nagel reißt, sodass der reiche Oliver Queen, der den Anschlag natürlich überlebt, plötzlich ausgestoßen und mittellos dasteht.

In dieser Situation trifft er auf Black Canary, die ebenfalls den Verbrechern auf der Spur ist. Bei der Gelegenheit wird ein wenig Olivers bisheriges Leben als Sponsor durchleuchtet, die Beiden kommen sich näher und werden ein Paar.

Die Jagd nach den Verbrechern enthüllt Unglaubliches. Das Verbrecherkartell betreibt eine Art Verbrecherbank in internationalen Gewässern und vollführt Anschläge und so weiter. um unter anderen den Waffenhandel zu fördern.  Auch Anlehnungen an Motive aus der Fernsehserie, wie die geheimnisvolle Insel und die Yakuza, kommen im Laufe der Handlung zum Tragen.


Verrat, Versöhnung und ein großer Showdown können nicht vollständig überzeugen, aber es bleibt doch eine gut lesbare, spannende Comicgeschichte. Die Zeichner Otto Schmidt, Juan Ferreyra und Stephen Byrne bieten professionelle Qualität ohne große Höhepunkte - als am Herausstechendsten möchte man Otto Schmidt nennen.