Hellboy 16: Hellboy und die B.U.A.P. 1953 (Comic)

Mike Mignola & Chris Roberson
Hellboy 16
Hellboy und die B.U.A.P. 1953
(Hellboy and the B.R.P.D., 2014-2016)
Übersetzung: Frank Neubauer, Anne Thiess und Sarah Weissbeck
Cross Cult, 2017, Hardcover, 144 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-86425-399-0

Rezension von Christel Scheja

Nach dem Ausflug in die Zukunft, in der Hellboy in die Hölle zurückgekehrt ist, gibt es jetzt erst einmal einen Rückblick in die Vergangenheit, als der Teufelsjunge seine ersten Schritte in der Welt machte und auch immer mehr zu einem Mitglied der Geheimorganisation wurde. Kurz und gut: „Hellboy“ 16 beschäftigt sich diesmal mit dem Jahr 1953.

 

Zunächst einmal reist Hellboy mit seinem Retter und Mentor Buttenholm durch das englische Umland. Dabei haben sie viele ungewöhnliche Begegnungen mit der englischen Folklore, angefangen mit einer Geisterhand, über Rawhead Rex und Bloody Bones, die sich als Grabräuber einen Namen machte, bis man sie rächte, bis hin zu einer Hexe, deren Fluch bis in die ferne römisch-keltische Vergangenheit zurückreicht.

Danach kehrt Hellboy nach Amerika zurück, wo sie sich wieder dem Team anschließt, das er schon 1952 begleitet hat, und legt sich mit ihnen mit den Geistern einer Mine und einem schrecklichen Monster an.


Das Besondere an diesen Geschichten ist wohl, dass sich Hellboy zu diesem Zeitpunkt immer noch bewähren muss und die Menschen nicht wissen, wie sehr er sich jetzt ihnen zugewandt hatte. Das sind auch Bedenken, die sein Mentor mit sich trägt und gelegentlich gegenüber Freunden ausspricht. Aber der Höllenjunge beweist im Grunde das Gegenteil. Er ist zwar der Mann fürs Grobe, aber gerade das schafft auch die Vertrauensbasis, wenn es darum geht, sich dem Team anzunähern, das ihn jetzt schon mehr als Teil ihrer Gemeinschaft ansieht als vorher.

Mike Mignola und Co. haben tief in der britischen Folklore gegraben um ein paar unbekanntere Geschichten auszugraben oder Motive mit neuen Ideen zusammenzufügen, so dass die Plots auf der einen Seite vertraut wirken, aber es nicht wirklich sind. Am Ende kommt eine nette Mischung aus Action und Mystery dabei heraus, die munter mit Klischees spielt, durchaus Erwartungen erfüllt aber sich auch die eine oder andere Wendung erlaubt, die man so noch nicht kennt.

Geboten werden Geschichten von hohem Niveau und angenehmer Spannung, die man auch als langjähriger Fan immer noch genießen kann, aber auch schon als Erstleser versteht, auch wenn man sich erst einmal an die trockene Erzählweise Mignolas gewöhnen sollte.

Das macht den sechzehnten „Hellboy“-Band zu einer unterhaltsamen Lektüre für alle Mystery-Fans, die nichts gegen Klischees haben, aber auch ungewöhnliche Wendungen mögen, die immer dann kommen, wenn man sie am wenigsten erwartet.