The Walking Dead 9: Im finsteren Tal (Comic)

Robert Kirkman
The Walking Dead 9
Im finsteren Tal
(The Walking Dead, Vol. 9: Here we remain, 2008)
Übersetzung: Mark Oliver Frisch
Titelbild: Tony Moore
Zeichnungen: Charlie Adlard
Cross Cult, 2017, Paperback, 144 Seiten, 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Etwas zügiger als die letzte Nummer erscheint nun die neunte Ausgabe der Softcover-Edition von „The Walking Dead“, die zwar die Bonus-Seiten der Erstausgabe weglässt, dafür aber um die Hälfte billiger ist.

 

Der Governor hat blutige Rache genommen. Die Zuflucht ist gefallen, viele derjenigen, die zusammen mit Rick und seiner Familie in einem alten Gefängnis Zuflucht gesucht haben, sind tot. Der ehemalige Polizist hat selbst eine schwere Verletzung nur knapp überlebt und musste mitansehen, wie seine Frau erschossen wurde - aber er gibt nicht auf. Zusammen mit seinem Sohn Carl flieht er in eine ungewisse Zukunft.

Er versucht sich nichts anmerken zu lassen, aber seine Wunde beginnt zu eitern und nimmt ihm jede Kraft. Dennoch kämpft er sich weiter, versucht Carl zu beschützen, wo er nur kann. Letztendlich bleibt dem Jungen am Ende nichts anderes übrig, als sich selbst zu beweisen und dort zu kämpfen, wo sein Vater es nicht mehr kann.


Wieder einmal durch den Governor haben Rick und seine Freunde zu spüren bekommen, dass Überleben eine Sache für sich ist und auch der sicherste Hafen eine böse Lücke hat. Das Gefängnis ist zerstört, viele Familien wurden auseinandergerissen und das hinterlässt seine Spuren. Rick ist nun mit seinem Sohn Carl auf sich allein gestellt und durch die Verletzung nahe daran aufzugeben.

Interessant ist, dass sich an einigen Stellen in der Geschichte die Rollen umkehren und der Junge zum Beschützer seines Vaters wird und auch die Hoffnung nicht aufgibt, dabei aber immer noch genug Kind bleibt.

Die Geschichte wühlt auf und wirkt gerade durch das Einzelschicksal noch lange nach - zeigt, wie menschlich und schwach die Helden auch nach der Apokalypse sein dürfen.
Wie immer bleiben die Zombies reines Kanonenfutter, viel interessanter ist die menschliche Dynamik, sei es nun zwischen Vater und Sohn oder den wenigen Begegnungen die sie haben.

Am Ende bahnen sich sogar weitere interessante Entwicklungen an, die die Spannung gleichbleibend hoch lassen. So nüchtern und manchmal kalt die Geschichte auch erzählt wird, sie bietet wie immer sehr vielschichtige Charaktere, die nicht immer so handeln, wie man es erwartet.

„Im finsteren Tal“ ist die konsequente Weiterentwicklung der Geschehnisse und stellt die Weichen in „The Walking Dead“ neu. Diesmal geht es mehr um zwei interessante Einzelschicksale und das Überleben in einer Welt, in der sie nun auf keine große Gemeinschaft mehr zählen können, sondern nur noch auf sich selbst.