Doctor Who: Der zehnte Doktor 4: Das unendliche Lied (Comic)

Nick Abadzis
Doctor Who: Der zehnte Doktor 4
Das unendliche Lied
(Doctor Who - The Tenth Doctor 16-20, 2016)
Übersetzung: Claudia Kern
Zeichnungen: Elena Casagrande, Eleonora Carlini, Leonardo Romero
Panini, 2017, Paperback mit Klappenbroschur, 128 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-74160-445-4

Rezension von Christel Scheja

Nahtlos schließen die Abenteuer des zweiten Jahres der „Doctor Who“-Comic-Abenteuer des Zehnten Doktors an die des ersten Jahres an und erzählen die Abenteuer von Gabby und ihm weiter; Cindy, die Freundin der jungen Amerikanerin, ist erst einmal nicht mehr dabei - warum, das erfährt man erst später.

 

Der Doktor und Gabby besuchen eine faszinierende Welt. Ein einzigartiges Ökosystem hat es möglich gemacht, dass Menschen und andere Sauerstoffatmer in der Atmosphäre eines Gasplaneten leben können, in fliegenden Städten. Sie teilen sich diese mit den körperlosen Shan'tees, die mit ihnen durch Musik und Gefühle kommunizieren können - vorausgesetzt, der Mensch ist dafür empfänglich.

Bei ihrer Ankunft müssen die beiden Reisenden aber feststellen, dass etwas ganz und gar nicht stimmt, dass bösartige musikalische Beeinflussung die Harmonie des Zusammenlebens zu zerstören droht. Und das ist nicht das Einzige, denn schon bald gibt es einen Sprung in die ferne Steinzeit der Erde. Ihr neuer Freund mag nur ein einfacher Medizinmann, sein, aber er wird für den Doktor und Gabby zu einem wichtigen Führer, um das Schlimmste zu verhindert. Geht es doch wieder einmal um nicht weniger als die Rettung der Menschheit.


Wie immer versuchen auch diese Geschichten den Reiz der Serie einzufangen, der vor allem darin besteht, dass der Doktor kein typischer Held ist, der sofort den Plan hat und genau so schnell zuschlägt. Nein, auch er lernt erst aus Erfahrungen und setzt seinen Verstand dann ein, wenn er es für richtig hält oder aber schafft, die einzelnen Informationen vernünftig zusammen zu setzen.

Gelegentlich werden die Abenteuer auch aus der Sicht der Begleiter oder zufälliger Personen erzählt, um mehr Unmittelbarkeit zu schaffen und den Lesern eine Identifikationsfigur zu eben. Diese erhalten sie durch Gabby und den Medizinmann in den beiden Hauptgeschichten.

Der Mittelteil mit Cindy wirkt zunächst etwas irritierend und hängt scheinbar in der Luft; das relativiert sich aber, wenn man weiter liest. Vermutlich wird ihr im kommenden Band eine wichtige Rolle zukommen, dieser hier endet leider erst einmal in einem üblen Cliffhanger.

Inhaltlich wird die übliche Kost geboten: Der Doktor und seine Begleiterin bewegen sich durch eine skurrile Welt mit exotischen Geschöpfen und stolpern „gekonnt“ von einer Falle in die andere, bis der Doktor endlich eine Lösung für alles findet. Das mag zwar formelhaft wirken, funktioniert aber wie in der Fernsehserie doch immer wieder sehr gut.

Alles in allem gibt es diesmal auch wieder ein paar nette Anspielungen an die klassischen und moderneren Episoden, die im Fernsehen liefen, ein abwechslungsreiches Abenteuer und nette Ideen. Ganz offensichtlich haben Künstler und Autoren ihre Art die Atmosphäre von „Doctor Who“ einzufangen, gefunden.

„Doctor Who. Der zehnte Doktor“ bietet in seinem vierten Band, „Das unendliche Lied“, wieder spannende Unterhaltung für alle Fans des Timelords, aber auch für diejenigen, die abgedrehte Weltraum-Abenteuer mit Pfiff mögen.