Castle 9: Heat Storm - Hitzesturm, Richard Castle (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Samstag, 10. Juni 2017 09:20

Nun, da die Fernsehserie „Castle“ ihr Ende gefunden hat, können die Autoren der Romane nicht mehr ganz auf das zurückgreifen, was in den entsprechenden Episoden passierte. Dennoch wollen sie den Hype weiter ausnutzen-– und die Freiheiten, die sie nun haben. In „Heat Storm - Hitzesturm“ rückt nämlich ein anderer Charakter in den Vordergrund, der bisher nur als fiktive Figur in eigener Romanreihe seinen Auftritt hatte.

Bei den letzten Ermittlungen hat Nikki Heat mehr durch Zufall herausbekommen, dass ihre Mutter Cynthia ganz offensichtlich noch am Leben ist, ihr Tod nur vorgetäuscht war. Natürlich lässt sie das nicht in Ruhe und sie beginnt, weiter nachzuforschen. Schon bald erfährt sie den nicht gerade angenehmen Grund für das Versteckspiel, aber auch Unterstützung durch den Top-CIA-Agenten Derrick Storm, der endlich die entsprechenden Hinweise gefunden hat, um diejenigen auszuschalten, die Nikkis Mutter immer noch ans Leder wollen. Aber die „Shanghai Seven“, skrupellose chinesische Geschäftsleute, sind immer noch mächtig und haben einflussreiche Verbündete in den Staaten, was sowohl Nikki als auch Derrick schon bald in tödliche Gefahr bringt.

Das gewohnte Team ist diesmal nicht zusammen, hatten sich Rook und Heat doch im letzten Band etwas verkracht. Zwar sucht der verschmähte Ehemann jetzt wieder Versöhnung, das wird aber eher im Hintergrund abgehandelt. Stattdessen ist Nikki viel mehr damit beschäftigt, ihre eigenen Probleme zu lösen und damit das Geheimnis zu lüften, das so lange ihr eigenes Leben überschattet hat.

Da die Gegner mit harten Bandagen kämpfen gibt es eine Menge Action, die in erster Linie aber der Superagent Storm aushalten muss. Dazu auch noch zusammen mit seinem Vater, einem alten Herrn, der noch nicht wirklich zum alten Eisen gehört.

Die Geschichten wird flott erzählt, auch wenn sie in der Mitte leichte Durchhänger hat, weil die Helden nicht so recht weiter kommen, sondern nur immer fliehen müssen. Was aber auf der Strecke bleibt, ist der leichte Witz, der die Geschichten bisher durchzogen hat - die Beziehungen wirken diesmal besonders bemüht, und vor allem das Ende enttäuscht. Gerade die Rückkehr von Cynthia Heat wird eher lieblos abgehandelt und die Story so zu einem Happy End gezwungen. Hier versagen die Autoren ein wenig, vergessen sie doch das Gefühlschaos, das das auslösen dürfte, nachdem Nicki doch immer sehr deutlich unter dem Verlust gelitten hatte. In der Hinsicht bleibt das Buch ziemlich oberflächlich und lässt es den Leser trotz der vielen Abenteuer doch ein wenig unzufrieden zurück.

Man wird sehen, ob und wie sich die Serie auch nach dem Ende der Fernseh-Vorlage weiter entwickelt und ob die Einbindung von Derrick Storm wirklich eine Auffrischung bietet oder am Ende nur die übliche Routine.

„Heat Storm - Hitzesturm“ ist der erste Roman, in dem Richard Castles wichtigste Helden gemeinsam agieren. Aber man merkt schon, dass der neuen Geschichte der Rückhalt zur Fernsehserie fehlt, denn so kurzweilig und solide der Roman zu lesen ist: die Luft ist langsam raus und eine nicht mehr herausragende Routine kehrt ein.