Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud 8 (Comic)

Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud 8
Text: Jean Tabary & René Goscinny
Übersetzung: Roswith Krege-Mayer, Gudrun Penndorf M.A., Horst Berner
Ehapa, 2009, Hardcover, 160 Seiten, 29,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3188-5

Rezension von Irene Salzmann

Die vielen Fehlversuche haben Isnogud derart entmutigt, dass er nicht länger Kalif anstelle des Kalifen werden will. Bedauerlicherweise posaunt er seinen Entschluss laut hinaus, und das wird dokumentiert. Dadurch wiederum zieht Isnogud den Unmut des Kalifen auf sich, der seine Brüder ins Exil geschickt hat, um den Wesir als seinen Nachfolger einzusetzen. Und wer den Kalif verärgert, der kann sehr schnell seinen Kopf verlieren.

Isnogud will wieder Kalif anstelle des Kalifen werden. Er glaubt, eine Badewanne wird ihn an sein Ziel bringen, denn wer darin sitzt, wird von einer Sirene entführt. Dummerweise wollen jedoch sehr viele Männer von der Sirene entführt werden. Im zweiten Teil erhält Isnogud ein Paar Pantoffeln, das seinen Träger ewig rennen lässt, ohne dass er anhalten kann („Der kleine Muck“ lässt grüßen).

„Isnoguds Rückkehr“ befasst sich mit dem, was geschieht, nachdem Isnogud in einer aussichtslosen Situation gefangen ist - und doch im nächsten Band wieder in Bagdad auftaucht. Was rettet ihn jedes Mal?


Auch der achte „Isnogud“-Sammelband ist wieder ein Feuerwerk aus Wortwitz, aktuellen Anspielungen und Situationskomik, abgerundet durch detailreiche Zeichnungen, die so manche Zusatzerklärung überflüssig machen.

In seinen Vorworten liefert Horst Berner den einen oder anderen Blick hinter die Kulissen der hier gesammelten Geschichten, wie sie entstanden sind, was an ihnen besonders ist, auf welche Feinheiten der Leser achten sollte.

Freilich schleicht sich eine gewisse Routine beim Lesen ein, da Isnoguds Triebfeder die gleiche bleibt, Ablauf und Ergebnis stets dieselben sind, und sich allein die Rahmenbedingungen ein wenig verändern. Dass René Goscinny und später Jean Tabary allein es trotzdem schaffen, immer wieder etwas Neues zu finden, das den Leser zum Lachen bringt, ist schon eine Meisterleistung, denn bei anderen frankobelgischen Funny-Comics („Asterix & Obelix“, „Lucky Luke“ und so weiter) gibt es natürlich einige running gags, aber kein so streng gezurrtes Handlungskorsett.

Es empfiehlt sich, den Band nicht an einem Stück zu lesen, sondern zwischen den Episoden eine kleine Pause einzulegen, weil man dann die Späße und Illustrationen weit mehr zu schätzen weiß, als wenn man die Abenteuer einfach so herunter zischt.
Auf jeden Fall ist „Isnogud“ ein grandioser Spaß für Jung und Alt und in dieser Edition an Sammler adressiert.