Rettungskreuzer Ikarus 40: Flammende Begeisterung, Achim Hiltrop (Buch)

Rettungskreuzer Ikarus 40
Achim Hiltrop
Flammende Begeisterung
Titelillustration von. Thomas Knip
Atlantis, 2010, Taschenpaperback, 100 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-941258-21-1

Carsten Kuhr

Die Seuche, die auf dem Urlaubsplaneten Shahazan das erste Mal auftrat, hat sich in Windeseile über die Galaxie ausgebreitet. Inzwischen sind ganze Planeten unter Quarantäne gestellt worden, und, was noch viel schlimmer ist, der Virus ist mutiert und auf eine Fremdspezies übergesprungen. Auf der gerade im Wiederaufbau befindlichen Raumstation Vortex Outpost ist Anande dabei, das Virus näher zu untersuchen. Dass er ausgerechnet in seinen Schiffskameraden Sonja Di Mensi und Kapitän Sentenza zwei infizierte Freunde und Schiffskameraden direkt vor der Nase hat, erleichtert ihm die Arbeit nicht.

Inzwischen ist man endlich ein wenig schlauer. Die depressiven Phasen wechseln mit Heißhungerattacken, Fett wird dabei in Muskelmasse umgewandelt, und der innere Impuls, sich auf die Reise zu begeben, führt die Infizierten zu einem gemeinsamen Ziel.

Währenddessen bemerkt die Söldnerin Skyta, dass ihre Vorgesetzten offensichtlich mehr über die Seuche und deren Ursachen wissen, als sie kundtun. Wer aber steckt hinter dem heimtückischen Angriff, und was will der Unbekannte erreichen?

Die ersten beiden Bände des neuen Zyklus standen ganz im Zeichen der Einführung des neuen Konflikts. Das ging, verständlicherweise, zu Lasten der Handlung. Viele Schauplätze und Auswirkungen wurden thematisiert, Geheimnisse eingeführt, ohne dass der Leser wissen konnte, wie alles miteinander verknüpft werden würde. Nun also wissen wir, dass der Galaxis und deren Bewohnern eine neue Gefahr in Form einer künstlichen Seuche droht, dass wieder einmal eine noch unbekannte Macht versucht, Einfluss zu nehmen.

Mit der vorläufigen Herausnahme zweier Sympathieträger ist man ein Risiko eingegangen, hat gleichzeitig aber auch das Potential im Blick, dass sich durch die veränderten Schwerpunkte ergibt. Nun können und müssen bisherige Nebenfiguren zweigen, was in ihnen steckt, haben die Autoren die Chance, neue Schwerpunkte zu setzen, und die Gestalten neben Sentenza noch deutlicher herauszuarbeiten.

Bei der Lektüre des vorliegenden Bandes hatte ich den Eindruck, dass ein Ruck durch die Handlung ging. Das Schiff hat, um es prosaisch auszudrücken Fahrt aufgenommen, nicht nur Tempo und Dramatik nehmen zu, auch die Intensität der Schilderung aus der Feder Achim Hiltrops unterscheiden sich doch relativ markant von den beiden Vorgängertiteln. Das weckt Interesse darauf, wie es weitergeht, ist inhaltlich spannend aufbereitet und birgt genügend Action, um den Leser an die Seiten zu fesseln. Fazit also: einer der besseren Romane der erfolgreichen Serie.