Doctor Who: Gefangene der Zeit 2 (Comic)

Scott & David Tipton
Doctor Who: Gefangene der Zeit 2
(Doctor Who: Prisoners of Time 7-12, 2013)
Übersetzung: Claudia Kern
Titelbild und Zeichnungen: Kevin Hopgood, Roger Langridge, David Messina u.a.
Panini, 2016, 160 Seiten, 19,99 EUR, 978-3-74160-051-7

Rezension von Christel Scheja

„Gefangene der Zeit“ ist eine zwölfteilige Comicserie, die das 50jährige Jubiläum der britischen Kultserie „Doctor Who“ auf ihre Weise feierte und den Titelhelden in all seinen Inkarnationen auftreten ließ. Nun geht es bei Panini mit der zweiten Hälfte der Saga weiter.

 

Ein Unbekannter entführt auf recht perfide Art und weise die Freunde und Begleiter des Zeitreisenden vom Planeten Gallifrey. Nachdem schon seine ersten sechs Inkarnationen den Raub der Freunde miterleben mussten, sind nun die restlichen fünf an der Reihe und das passiert leider immer dann, wenn sie mitten in einem spannenden Abenteuer stecken.

So können weder der siebte, achte und neunte Doktor irgendetwas verhindern, die zehnte Inkarnation hingegen scheint etwas zu merken und nutzt die Tatsache aus, das irgendwo noch jemand herumgeistert, der vielleicht besseren Zugang als sie alle zum Versteck des Bösen hat.

Und richtig - der elfte Doktor steht schließlich seinem Widersacher gegenüber und stellt ihn zusammen mit den anderen Inkarnationen, die durch einen Trick gerufen wurden zu reden, nur um dann zu erkennen, dass der Drahtzieher eigentlich ein ganz anderer ist…


Die zweite Ausgabe von „Gefangene der Zeit“ erlaubt es den Lesern, die bisher noch nicht mit der klassischen Serie zu tun hatten, in vertrautere Gefilde einzutauchen, denn nur die ersten beiden Inkarnationen dürften ihnen noch unbekannt sein. Dementsprechend zieht die Handlung auch an, wartet aber dennoch mit einigen sehr gelungenen Twists auf.

Während die Geschichte selbst durchdacht ist und immer wieder kleine Hinweise für den roten Faden gibt, sind die Zeichenstile der Künstler doch eher unterschiedlich, vor allem das Abenteuer des achten Doktors fällt künstlerisch sehr deutlich gegenüber den anderen ab und wirkt vor allem in der Darstellung der Figuren deutlich unsauberer als der Rest.

Nimmt man das aber hin erwartet einen durchaus viel Lesegenuss, denn die einzelnen Facetten der Persönlichkeit des Doktors kommen sehr gelungen zur Geltung, ebenso wie die Darstellung der Gegenspieler. Der Showdown ist dann vielleicht nicht so episch wie man erwarten mag, passt aber durchaus zum Stil der Serie und lässt keine Wünsche offen. Auch die jedem der Einzelhefte beigefügten Kommentare bieten interessante Infos, die den positiven Eindruck abrunden.

Vielleicht ist es Panini ja wirklich gelungen, Interesse und Neugier bei den deutschen Fans zu wecken, sich auch ein wenig mehr mit den klassischen Doktoren zu beschäftigen und sie nicht immer nur zu ignorieren - „Gefangene der Zeit“ bietet durchaus einen guten Einstieg in die alte Serie und die Verbindungen, die sie zum neuen „Doctor Who“-Universum besitzt.