Castle 8: High Heat - Unter Feuer, Richard Castle (Buch)

Richard Castle
High Heat - Unter Feuer
Castle 8
(High Heat, 2016)
Übersetzung: Susanne Picard
Titelbild: Shubani Sarkar
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 406 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-86425-291-4 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die Fernsehserie „Castle“ hat bereits ihr Ende gefunden, man muss nun sehen, wie lange die Romane dazu noch weiterlaufen werden, in denen man genau das zu lesen bekommt, was der Held über die ganzen Jahre verfasst hat. „High Heat - Unter Feuer“, der achte Roman der Reihe, spiegelt wie gewohnt auch weiter Details der Fernsehfolgen wider, wenngleich diese auch immer schwächer werden.

 

Das NYPD wird durch ein entsetzliches Video aufgeschreckt, denn eine Terroristengruppe zelebriert vor laufender Kamera eine Hinrichtung. Eine junge Journalistin stirbt einen grausamen Tod durch das Schwert. Und auch wenn die Männer behaupten, dem Islamischen Staat Treue geschworen zu haben, es lässt sich durch den Fund der Leiche schon bald feststellen, dass der Mord hier in New York geschah.

Nikki Heat setzt alles daran, die blutrünstigen Killer zu finden und festzunehmen, denn sie haben bereits ihr nächstes Ziel genannt: Jameson Rook. Natürlich hat sie jetzt Einiges zu tun, ihren Ehemann still zu halten, denn der will natürlich auch bei den Ermittlungen mit dabei sein und selbst nach denen suchen, die ihn auf dem Kieker haben. Deshalb ist sie umso angespannter. Dazu kommt noch eine persönliche Sache, die Nikki ebenfalls in Atem hält, denn sie glaubt, ihre Mutter lebend gesehen zu haben. Wenn das stimmt - zu wem gehört dann die Asche, die sie vor Jahren begraben hat?


Der Roman nutzt immer noch ganz gerne die etablierten Figuren und die kleinen aber feinen Anspielungen auf die Serie, auch wenn das stark abgenommen hat. Man merkt, dass die eigentlichen Autoren nun viel mehr Freiheiten haben, mit der Wirklichkeit zu spielen, denn neben sehr aktuellen Themen gibt es auch Anspielungen und Seitenhiebe auf die Präsidentschaftskandidaten.

Der Roman ist flott geschrieben, bietet einen Fall, der es wie immer ganz gut in sich hat, so dass Spannung garantiert bleibt. Die Spitzfindigkeiten, die sich Nikki und ihr Mann zuwerfen, fehlen ebensowenig wie die Liebe, die sie einander entgegenbringen. Und auch die Nebenfiguren kommen zu ihrem Recht, gerade wenn es darum geht, den Hintergrund etwas runder zu machen. Dennoch nimmt das Beziehungsgeplänkel nicht überhand und überdeckt auch nicht den Fall.

Der Roman lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen, da die wenigen Details, die aus früheren Büchern stammen, alle erklärt werden. Vielleicht geht die Handlung nicht allzu sehr in die Tiefe oder übt ernsthafte Kritik, dennoch bleibt das Lesevergnügen hoch, denn neben dem in sich geschlossenen Fall wird auch der Hintergrund der Figuren weitergesponnen und man bleibt neugierig darauf, wie es weitergehen wird. Heraus kommt ein unterhaltsamer und kurzweiliger Roman, der zeigt, dass die Reihe auch in „High Heat - Unter Feuer“ ihr Pulver noch nicht verschossen hat, sondern wunderbar zu unterhalten weiß.