Marvel Exklusiv 113: Thanos - Die Infinity-Offenbarung (Comic)

Marvel Exklusiv 113
Thanos - Die Infinity-Offenbarung
(Thanos (2014) Annual 1, Thanos–The Infinty-Revelation)
Autor: Jim Starlin
Zeichnungen: Ron Lim, Jim Starlin
Übersetzung: Alexander Rösch
Panini, 2015, Paperback, 148 Seiten, 16,99 EUR (auch als Hardcover erhältlich, 25,00 EUR)

Rezension von Britta van den Boom

Seit 1973 versucht der von Jim Starlin erschaffene Thanos, die Herrschaft über andere - und auch über sich selber und seine vielen zuweilen widersprüchlichen Facetten - zu gewinnen. Der stetige Wandel, das Sterben und Wiederauferstehen, machen Thanos zu einem interessanten und epischen, aber auch verwirrenden Charakter, der in den meisten Geschichten als machtvoller Schurke auftaucht - zuletzt auch in den Verfilmungen der Guardians of the Galaxy und den Rächern.

 

Diese neue, eigenständige und in der früheren Marvel-Zeit angesiedelte Geschichte über die Infinity-Steine ist für alle, die mit der Person Thanos und seinen Freunden und Widersachern weniger vertraut sind, nicht immer einfach nachzuvollziehen. Die Charaktere bewegen sich, meist selber mehr verwirrt als zielgerichtet, durch verschiedene Welten und neu entstehende Dimensionen, die von ihnen selber mit erschaffen werden.

Große, epische Panele sind mehr die Regel als die Ausnahme, subtile, philosophische und kämpferische Szenen wechseln sich ab. Durch Sprünge und abrupte Wechsel ist es schwierig, dem Lauf der Geschichte zu folgen - zuweilen wird der Leser so wie der Protagonist einfach weiter mitgenommen, auch wenn etwas unverständlich bleibt.


Ob einem diese Art abgehobener Story gefällt oder zu sehr übersteigert ist, bleibt eine Frage des persönlichen Geschmacks. 

Die Zeichnungen sind lebhaft und klassisch, ohne stilistische Überraschungen zu bieten, und die Aufmachung des Comics entspricht der gewohnt guten Panini-Qualität. Ergänzt wird die eigentliche Geschichte, bestehend aus den Teilen „Verurteilung und Gnade" sowie „Die Infinity-Offenbarung" durch die Cover der amerikanischen Ausgaben, Kurzbiographien der Macher und ein Vorwort von Christian Endres.