Avatar - Der Herr der Elemente 13: Rauch und Schatten 3 (Comic)

Bryan Konietzko, Michael Dante DiMartino & Gene Luen Yang
Avatar - Der Herr der Elemente 13
Rauch und Schatten 3
(Avatar - The Last Airbender: Smoke and Shadow - Part 3, 2015)
Titelbild und Zeichnungen von Gurihiru
Übersetzung aus dem Englischen von Jacqueline Stumpf
Cross Cult, 2016, Album, 80 Seiten, 7,90 EUR, ISBN 978-3-86425-816-9

Von Christel Scheja

Er ist zwar einfach Feuerlord geworden, aber nun muss Zuko feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, der Herrscher seines Volkes zu sein - und dann auch noch einer, den sie lieben und anerkennen. Denn nicht wenige trauern seinem Vater Ozai nach und wollen ihn wieder an der Macht sehen.

Zwar konnte er zusammen mit Aang den Angriff auf seine Familie abwehren und die „Neue Ozai Gesellschaft“ zerschlagen, aber friedlich wird es dadurch noch lange nicht. Vor allem muss er erkennen, dass auch Mais Familie irgendwie darin verwickelt ist, was das Zerwürfnis zwischen ihm und seiner Freundin noch tiefer macht.

Es bleibt nicht lange ruhig, denn schon kurze Zeit später werden immer wieder Kinder entführt, was die Bevölkerung erneut in Angst und Schrecken versetzt. Die „Kemurikage“ sind Geister aus der fernen Vergangenheit, die den Legenden zufolge immer dann auftauchen, wenn ein ungerechter Herrscher an der Macht ist.

Während Aang entdeckt, dass die Wahrheit vielleicht irdischer ist, als sie alle vermutet haben, versucht Zuko wie ein wahrer Herrscher zu handeln, erreicht damit aber genau das Gegenteil - er bringt damit die Menschen noch mehr gegen sich auf. Das scheint der Plan derjenigen zu sein, die im Hintergrund und in Verkleidung alle Fäden in der Hand halten. Und nun gibt es nur noch eines, was den jungen Feuerlord aus der Misere retten kann, in die er manövriert wurde: die Hilfe und das Vertrauen all seiner Freunde.


Schon im zweiten Band sind Zuko und seine Freunde hinter das Geheimnis der „Kemurikage“ gekommen und wissen nun, dass die Absichten der „Geister“ doch ganz irdischer Natur sind. In diesem abschließenden Band von „Rauch und Schatten“ werden jedenfalls die Fäden zusammengeführt, die seit Beginn der Geschichte offen herumflatterten. Gleichzeitig ist es an Zuko, eine wichtige Lektion zu lernen, und damit wieder mehr über sich und sein Erbe zu lernen.

Natürlich ist die Geschichte so einfach gehalten, dass auch jüngere Leser sie verfolgen können, aber  dennoch ist sie vielschichtig genug, um auch ältere Fans bei der Stange zu halten, die zu schätzen wissen werden, wie gut die Künstler die Geschichte weiterzuspinnen wissen und nun auch die Möglichkeit haben, auf die Details einzugehen, die im Fernsehen eher außer Acht gelassen werden.

Die Ereignisse schließen direkt an die aus der Mini-Serie „Die Suche“ an, so dass es schon ganz gut ist, diese auch zu kennen, um die Entwicklungen in Zukos Familie verstehen können.

Alles in allem atmet und lebt aber auch dieser Teil die Atmosphäre, die auch schon die Saga im Fernsehen auszeichnete. Abenteuer und Freundschaft, aber auch Magie stehen im Mittelpunkt der Geschichte, dazu kommen ein Schuss von Humor und Romantik, die niemals albern oder aufgesetzt wirken. Zudem dürfen sich auch die Figuren weiterentwickeln und langsam aber sicher erwachsen werden, was diesem Teil der Saga eine interessante Kontinuität gibt.

„Rauch und Schatten“ findet im dritten Teil einen angemessenen Abschluss, der allerdings so offen bleibt, dass man damit rechnen kann, dass die Macher erneut in die Feuernation zurückkehren werden. Denn gerade Fans von Zuko und Co. dürften sich sehr darüber freuen, dass sie nun auch noch weitere Details aus der Geschichte der Familie erfahren dürfen, für die in der Fernsehserie kein Platz mehr war. Die Comic-Saga um „Avatar - Der Herr der Elemente“ steht jedenfalls der 61teiligen Saga in nichts nach und bleibt auch weiterhin eine würdige Fortsetzung, die man nicht verpassen sollte.